In Karriere: Superheldin, dem ersten Roman der Reihe, erhält Hope durch Verwicklung in einen terroristischen Anschlag plötzlich Superkräfte, und von da an nimmt das Schicksal seinen Lauf: Atlas, der Kopf des berühmten Superhelden-Teams Chicago Sentinels, nimmt sie als seine persönliche Schülerin und Sidekick auf. Doch auch weitere Personen haben Interesse an Astras Werdegang, und sie bemerkt schnell, dass ihr eine herausragende Rolle in zukünftigen Ereignissen zugedacht scheint – auch wenn niemand sie nach ihrer Meinung gefragt hat …
Superhelden funktionieren nur in Comics und im Film! Falsch! Superhelden funktionieren auch als Druckerzeugnis ohne Bilder, genannt Buch oder auch Roman. Zwar fristen sie hier in Deutschland ein Nischendasein, doch ab und an findet man ein paar glitzernde Perlen unter ihnen.
Der erste Band von „Wearing the Cape“ ist solch eine Art von Perle. Bereits mit der ersten Seite steigt man sofort ins Geschehen ein und spart sich ein Coming of Age im herkömmlichen Sinne komplett um sofort mit einem Becoming a Superhero zu beginnen.
Es menschelt sehr, in den Abläufen von Hopes/Astras Alltag und auch die ganz normalen Probleme werden nicht ausgespart. So litt Hope z.B. unter Krebs und ihre Schwester verstarb an einer Krankheit, als Hope noch sehr klein war. Somit werden auch die Ereignisse nicht vergessen, die ein normales Menschenleben und den Charakter einer Person prägen.
Doch trotz all den normalen Dingen, störte es mich etwas, das Hopes Privatleben so glamourös geschildert wurde. Nicht das jeder Superhero ein Daredevil oder eine Jessica Jones sein muss – ich verwende die jetzt mal, da die ja durch ihre TV-Auftritte etwas bekannter sein sollten – aber ein wenig mehr down to Earth wäre sicher gerade zu Beginn des Buches nicht schlecht gewesen.
In Laufe des Buches arbeitet sich so etwas wie ein Superman/Batman-Prinzip heraus, denn die grundgute und gottesfürchtige Hope/Astra bekommt eine Gefährtin (Artemis) zur Seite gestellt, welche eher auf der dunklen Seite des Superheldendaseins angesiedelt ist.
Superheldennamen wie „Atlas“ oder „Astra“ und Superschurken namens „Teatime-Anarchist“ und „Aftershock“ sowie Teamnamen wie „Sentinels“ mögen nichtwirklich neu sein, aber was will man erwarten, denn mittlerweile gibt es alles schon irgendwo irgendwie.
Ich hatte während des Lesens stets das Gefühl mich in einer Staffel von „Powers“ zu befinden oder in einem „Justice Machine“-Comic. Wer erwartet hier altbewährtes anzutreffen und meint sich mit Comics auszukennen, könnte überrascht werden, wenn er nur den Mainstream von Marvel oder DC kennen sollte.
Bisher sind drei Bände der Serie in Deutschland erschienen und Band Eins setzt das Spielfeld für kommende Ereignisse und stellt die Spielfiguren ausreichend vor. In den USA scheinen bisher acht Bände erschienen zu sein. Und wem das noch nicht genug ist: Am Ende des Buches befindet sich die Werbung zum passenden Rollenspiel!
Ich bin auf die Fortsetzung gespannt und hoffe das Astra und Co. so viel Erfolg auf dem deutschen Buchmarkt verzeichnen können, um alle 8 Bände auch hier aufzulegen.
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