In einer neu gegründeten Forschungsstation auf dem Mars wird das geborgene Fraktal von der Wissenschaftsakademie untersucht. Als Admiral Sjöberg und Captain Cross die Einrichtungen besichtigen, kommt es zur Katastrophe, als das Artefakt erneut seine Macht beweist. Gleichzeitig muss sich Commander Ishida auf der HYPERION gegen Intrigen zur Wehr setzen, die Michalews Verbündete gegen sie in die Wege leiten. Intrigen, die sie erneut alles kosten könnten…
Manchmal ist es wie eine selbsterfüllende Prophezeiung, wenn man den Tag vor dem Abend lobt.
Konnte mich der erste Teil der neuen Hörspielserie „Heliosphere 2265“ so begeistern, das ich mir durch ihn einen neue Referenz in Richtung Space Opera auf den Ohren erhoffte, so ernüchterte mich der zweite Teil komplett und stelle meine subjektive Einstellung zur Serie mächtig auf die Probe.
Dies ist jedoch nicht der Inszenierung, wenn man einmal das Spielbuch aus der selbigen ausklammert, anzulasten, sondern wird von der Geschichte an sich ausgelöst.
Man hat in der ersten Episode ja bereits klargestellt das die Mannschaft der HYPERION eine zusammengewürfelte Bande aus politischen Richtungen und Ansichten ist, welche nicht homogen ausgewählt wurde, sondern aus vorbestimmten Vertretern zweier Machtblöcke innerhalb des Militärs besteht. Die daraus resultierenden Animositäten der Crewmitglieder untereinander sollen sicher als zweiter Erzählstrang, neben den Ereignissen der Space Opera an sich, dienen, doch in „Zwischen den Welten“ schneiden sie allem die Luft ab und bremsen Geschwindigkeit und Spannungsbogen mächtig aus.
Solche Dinge mögen sich ja in einer Printversion, bei der man als Leser die Geschwindigkeit selbst bestimmen kann, unterhaltsam ausmachen, bei einem Hörspiel können sie jedoch tödlich enden. Wenn man während einer Verfolgungsjagd im Weltraum scheinbar unendlich über Dinge philosophiert, welche eher in Vor- und Abspann eines Hörspiels passen, so kastriert man das spannendste Element des Hörspiels unnötig herunter.
Es mag seltsam klingen, doch in diesem Hörspiel wird definitiv zu viel geredet. Und das auch noch an den ungünstigsten Stellen in der Handlung.
Selbst der Sense of Wonder, welchen man durch die Möglichkeit des Erfahrens einer neuen Alienrasse mit fremdartigen Gebräuchen und eines neuen Sternensystems hätte erzeugen können, verpufft durch zu lange und zu umständliche Erklärungen und Erzählungen.
Es mag an mir liegen, doch irgendwie wollten die Charaktere auch nicht mehr ganz so lebendig auf mich wirken, wie noch in der ersten Episode. Ich möchte nicht davon sprechen das die Luft raus ist, doch gibt es für mich hier subjektiv vom Spielbuch her einen qualitativen Sturz in den Keller zu verzeichnen, der mich ehrlicherweise recht erstaunte. Die Mannschaft handelt zu sehr so, wie ich es erwartet hatte und der Bösewicht ist in Absicht und Umsetzung seiner Taten so einfach wie stereotyp.
Die Klangkulisse konnte mich erneut überzeugen und auch die Musik wurde perfekt eingesetzt. Doch was vermögen diese beiden Punkte an einer Geschichte zu bewegen, die sich einfach immer wieder selbst ein Bein stellt, sobald sie anfängt in Gang zu kommen?
Trotz alledem möchte ich hier den Benefit of the Doubt anlegen und gehe in großer Hoffnung davon aus, das es sich um einen einmaligen Ausreißer handeln kann/wird/sollte.
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