PASSAGE… kein Hörtipp!

„150 years ago, the S.S. Cumberland disappeared in the Pacific Northwest. A lifeboat from the ship with four skeletons inside just mysteriously showed up in Marrow Passage. Reporter Daisy Bonham attempts to solve the mystery and find out what other secrets are lurking just below the surface.„

Klingt an sich ganz gut, sollte es aber dennoch nicht werden.

Bisher sind die Aussetzer der englischsprachigen Podcasts in meiner To-Listen-Liste recht gering gewesen, doch leider gehörte „Passage“ dazu und zeigt auf, wie man sich doch irren kann, in dem was man herstellt.

Die Geschichte der englischen Reporterin Daisy Bonham hatte scheinbar von Anfang an nur den Sinn bei Patreon finanzielle Unterstützung zu bekommen und somit einen lockeren Doller nebenbei verzeichnen zu können. Dies scheint aber beim Hörer auf wenig Gegenliebe gestoßen zu sein, denn insgesamt 59,- $ stehen zur Zeit dort als monatliche Unterstützung an – nach erscheinen einer Folge.

Doch starten wir am Anfang…

Es stößt mir bereits sauer auf, wenn ich schon in den ersten Minuten der ersten Episode darauf hingewiesen werde, das die Produzenten diese Sache nur machen können, indem man ja dem Hörer die Möglichkeit anbietet seine finanzielle Unterstützung auf Patreon für die Produktion locker zu machen. Ich empfinde das nicht als „betteln“, denn die Produzenten solcher Podcasts leben nicht vom herstellen ihrer Geschichten, sondern eher als nervig, denn wieso sollte ich etwas unterstützen, von dem ich gerade mal die ersten Minuten gehört habe. Eine Platzierung der Patreon-Werbung am Ende der Episode, hätte somit mehr Sinn gemacht.

Als ich mit „Passage“ begann, war die Geschichte bereits beendet, was ich jedoch nicht wusste, aber bereits die erste Episode wollte mich nicht wirklich in ihren Bann ziehen. Einzig die niedliche Stimme „Daisy Bonhams“ und deren recht gutturaler Englischakzent hielten mich bei der Stange und so – zumindest dachte ich das – würde man die sieben Episoden schon unterhaltsam überbrücken können.

Klar – niemand wird gezwungen sich einen kostenlosen Podcast anzuhören, wenn man ihn als Zeitverschwendung empfindet, doch gebe ich jeder Produktion die ersten fünf Folgen um mich zu überzeugen. Sieben minus Fünf ergibt Zwei – also keine Riesenlatte an Episoden, die man sich ersparen würde zu hören, wenn man der allgemein gestellten Maxime folgt.

Genau so unausgegoren wie der Beginn der Geschichte ist deren Ende, welches ich nicht unbedingt verraten möchte, sollte sich jemand den Podcast antun wollen. Man kann sich zu keiner Zeit dazu durchringen der ganzen Geschichte eine Richtung zu geben, sondern schlittert zwischen Horror und Thriller hin und her, ohne wirklich Fisch oder Fleisch zu sein. Eine Mischung aus beidem ist sicher nichts schlechtes, doch wenn man sich so verrennt das eine Sache die andere wieder aufhebt, ist alles vergebene Liebesmüh und Lebenszeit.

Somit ist „Passage“ eine der wenigen Ausnahmen der Regel, das sich kostenlose Podcasts eigentlich immer lohnen.

Better luck next time!

 

Thomas Rippert
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