Eigentlich könnte alles so friedlich sein. Doch der Zauber von „Tintenherz“ lässt Meggie nicht los. Und eines Tages ist es so weit: Gemeinsam mit Farid geht Meggie in die Tintenwelt, denn sie will den Weglosen Wald sehen, den Speckfürsten, den Schönen Cosimo, den Schwarzen Prinzen und seine Bären. Sie möchte die Feen treffen und natürlich Fenoglio, der sie später zurückschreiben soll. Vor allem aber will sie Staubfinger warnen, denn auch der grausame Basta ist nicht weit
Und da ist es wieder, mein größtes Problem: Was schreibt man zu einem zweiten Teil einer Hörspielserie, wenn sich nichts im Gegensatz zum ersten Teil verändert hat?
Nach den Geschehnissen aus „Tintenherz“ ist ein Jahr ins Land gegangen. Ruhe und Frieden haben sich in Meggies Leben breit gemacht und sie verarbeitet langsam all die Schrecken welche sie erleben musste. Doch diese Ruhe ist trügerisch und es ziehen neue dunkle Wolken in Meggies leben auf. Staubfinger versucht immer noch, zusammen mit Farid, in seine Welt zurück kehren zu können. Mit Hilfe des mysteriösen Orpheus scheint dies sogar zu gelingen. Doch Orpheus hat eigene Ideen und Pläne.
Der zweite Teil der Trilogie geht etwas brutaler und streckenweise auch blutiger zu Werke. Doch ist dies nun einmal die Aufgabe des Mittelteils: Nachdem die Figuren vorgestellt wurden und ihr erstes Abenteuer gut überstanden haben, werden sie nun in die denkbar schlechteste Position gebracht in der sie auch hinterlassen werden, bevor man alles im Schlussband zu einem (zumeist) guten Ende bringt. Und alle diese Voraussetzungen erfüllt „Tintenblut“ zu vollster Zufriedenheit des Zuhörers, in diesem Falle also (subjektiv) mir.
Der schon recht bunte Reigen an recht einzigartigen Figuren aus dem ersten Teil wird noch eine weitere Schar an Neuzugängen an die Seite gestellt. Und sie werden alle mit den bisher schwärzesten Stunden in Meggies Leben konfrontiert – der Fluch des zweiten Teils. Fast alles wendet sich zu negativen und so gefiel mir dieser Teil denn auch wesentlich besser, das sich dieses Märchen ein wenig mehr von gewohnten Buchkonventionen freischwimmt als ich nach dem ersten Teil erhofft hatte.
Auch der zweite Teil der Hörspielumsetzung lebt von der Kunst eines Frank Gustavus, welcher es nach wie vor perfekt versteht auch unwegsamere Geschichten familienfreundlich zu vertonen und generationsübergreifend interessant umzusetzen.
Müßig zu erwähnen das es Gustavus, Kay Poppe und Jan-Peter Pflug erneut gelungen ist Kopfkino auf hoher Ebene zu produzieren.
Deutsche Fantasy als Hörspiel, auf den Punkt gebracht, ohne Radioverstaubung und zu großer Verkopfung…
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