There are so many ways a person can die. Sooner or later, everyone’s number is up, and no one comes back … or do they?
On a cold November night, a grieving father picks up his hunting rifle and shoots his only daughter in the head. The police are mystified. Why was the girl even at the house? Why wasn’t she at the mortuary … awaiting her burial? After all, Mary Winston had been declared dead two days before. The incident is only the first in a series of mysterious attacks in the small Scottish town of Middlesbury. Dead bodies go missing. A cemetery caretaker is devoured alive. An ancient curse is about to be unleashed … Detective Chief Inspector John Sinclair works for Scotland Yard’s Special Division, an elite unit that deals with extraordinary cases. DCI Sinclair is a battle-hardened veteran of Afghanistan, a man haunted by the past. But nothing could have prepared him for the horrors he’s about to face. He goes to Scotland to investigate the gruesome murders but what he finds is a town in the grip of fear. The people of Middlesbury are harboring a secret. A secret that is about to explode …
Auf meinem Weg zum „Ende“ mache ich nun einen kleinen Zwischenstop in einem anderen Land, zumindest akustisch.
Lübbe/Bastei hatte vor geraumer Zeit bereits angekündigt, man würde sich international ein wenig präsenter aufstellen und dies insbesondere mit John Sinclair tun. Da der Oberinspektor, oder auch DCI, des Scotland Yard immer noch das Flagschiff des Verlages ist, in geduckter wie auch Hörbuch- und Hörspiel-Verwertung, liegt es natürlich nahe eine fremdsprachige Umsetzung der deutschen Produktionen mit ihm zu beginnen.
Die ganzen Offensive wurde nun dieses Jahr mit dem Geisterjäger und seinen ersten sechs Abenteuern gestartet. Das Google-Ergebnis ist jedoch recht überraschend, denn der Reboot des guten John umfasst nicht nur dessen Vergangenheit – der Gute ist jetzt ein Afghanistanveteran – sondern auch der Autor des Ganzen ist namentlich ein Anderer. Statt dem gewohnten „Jason Dark“ findet sich auf den .co.uk und .com Webseiten des Internet der Name „Gabriel Conroy“, welcher einen Update-Fake-Lebenlauf aufweisen kann, der seinem Helden recht ähnlich ist:
„About the author: Gabriel Conroy was born in Los Angeles, California, in 1967. After finishing school, he joined the armed forces and was stationed in Germany for several years. Whilst travelling through Europe, he discovered his passion for writing. When he returned to the States, he studied Journalism at Los Angeles City College and UCLA, and currently works as a freelance journalist, writer and translator.“
Dennoch ist die Geschichte von „Curse of the Undead“ komplett identisch mit „Die Nacht des Hexers“ oder auch „Der Anfang“ (wenn es ums Hörspiel geht), sei es nun in der Kindle-Version, oder dem hier besprochenen Hörspiel. Und dieses, das sei vorausgeschickt, hat mir ausgesprochen gut gefallen.
Da ich dem Hörspiel aus dem englischsprachigen Raum bereits seit dem Jahr 2010 meine Aufmerksamkeit widme, sind diverse Akzente und Dialekte mittlerweile kein Problem mehr für mich. Die Briten und Amerikaner haben die Angewohnheit ihre Sprechrollen nicht zu vereinfachen, sondern lassen den Akzenten ihren freien Lauf. So ist eine schottische Figur denn auch mit dem gutturalen Akzent des Landes gesegnet und für „Anfänger“ nur schwer zu verstehen.
„John Sinclair – Demonhunter“ ist jedoch eine durch und durch deutsche Produktion, was man auch an der Vereinfachung der Akzente festmachen kann. Auch wenn John selbst ein Schotte ist, so spricht er er reinstes Queens-English und die einzigen Protagonisten mit ausgeprägtem Akzent sind eine Nebenfigur, welche dennoch gut zu verstehen ist, und der Bösewicht „Ivan Orgov“, welcher – ganz im Gegensatz zur deutschen Pendant – einen slawischen Akzent verpasst bekommen hat, so wie es sein sollte. Also hat man scheinbar nicht nur den ausländischen Markt im Sinn, sondern auch das deutsche Kassettenkinderland, denn man hält den akustischen Ball in dieser Hinsicht recht flach.
Die Auswahl der Sprecher ist erschreckend gut gelungen, denn der Erzähler und der Sprecher des Sinclair klingen streckenweise wie ihre deutschen Pendants. Dies kann sicherlich auch daran liegen, das man als deutscher Hörspielhörer die Stimmen gewohnt und deshalb darauf „konditioniert“ ist, doch macht es ein Zurechtfinden in dieser „neuen“ Hörspielwelt wesentlich einfacher als erwartet.
Die Aufnahmen in London und Los Angeles (wenn ich das recht erinnere) wurden vom deutschen Hörspielurgestein Douglas Welbat überwacht und regiert. Auch die Namen Patrick Simon und Marc Sieper fallen zum Ende des Ganzen in den gesprochenen Credits, doch da hört es mit dem „Ok, den/die kenne ich!“ bereits auf.
Die Inszenierung erinnert sehr an die Ära Döring, denn man spart nicht mit Bombasteffekten und Explosionen. Also versucht man auch hier, wie damals im Jahr 2000 in Germany, die Kundschaft durch „Hollywoodkino für the Ears“ zu gewinnen. Diese Strategie ging auf, zumindest bei mir, denn ich habe diesen Ausflug in die Welt des „New John“ genossen.
Auch wenn man kleine Details verändert hat, so ist es dennoch eine 1:1-Umsetzung von „Der Anfang“, oder auch „Die Nacht des Hexers“ – wie sich die ultraüble Hörspielumsetzung des Tonstudio Braun nennt.
Wer sich nun vor zu großem Unverständnis, aufgrund seines Schulenglisch, fürchtet, dem sei versichert das er sich getrost daran machen kann dem Demonhunter auf seinem ersten Abenteuer zu folgen.
Es gibt den Download bei Lübbe direkt oder am Amazonas gegen Euros zu erstehen. Ebenfalls kann Spotify einen Ausflug nach Middelsbury ermöglichen, denn dort gibt es das Hörspiel als Stream zu konsumieren.
Auch wenn ich der ganzen Sache keine große Chance einräume ein gigantischer Verkaufserfolg zu werden, so ist es dennoch eine großartig gelungene Bereicherung des Audio Drama-Marktes da draußen. Ich habe es genossen und freue mich auf die folgenden fünf Episoden, welche im zweimonatigen Rhythmus, wohl noch erscheinen sollen.
Sinclair as he was meant to be…
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