Als Rick Grimes nach langer Odyssee in Atlanta ankommt, findet er die Stadt und die Schutzzone von Zombies überrannt vor. Er trifft auf Glenn, einen jungen Mann, der in der zerstörten Stadt nach Vorräten sucht. Rick folgt ihm zu einem Lager Überlebender, wo sich auch seine Frau Lori und sein Sohn Carl aufhalten. Auch Ricks bester Freund und Partner Shane konnte sich in dorthin retten. Während sich Rick mehr und mehr in den Alltag der Gruppe integriert und versucht, ihre Lage zu verbessern, bemerkt er nicht, dass Shane in Lori mehr sieht als nur die Frau eines Freundes …
Runde Zwei im zombinalen Spektakel, was so richtig keines werden will.
Außer dem Umstand das man mit dem Wort „Zombie“ streckenweise regelrecht zugeschüttet wird und nur „Glenn“ ein einziges Mal die Bezeichnung „Schleicher“ für die Untoten wählt, hat sich am Gesamtpaket nichts geändert. Wie auch? Da sicherlich alle vier veröffentlichten Folgen in einem Rutsch durch produziert wurden, ging man davon aus alles richtig gemacht zu haben und qualitative Verbesserungen sind nicht wirklich zu erhoffen.
Was den Hörer erwartet ist also weiterhin ein sehr oft anwesender Uve Tescher, als begleitender und erklärender Erzähler, und sogar ein paar Sprecher die nicht nur schlecht sind, sondern auch stimmlich so austauschbar wie das Röcheln eines „Walkers“ mit dem eines anderen „Beißers“… es muss nicht immer „Zombie“ sein.
Neben einer nicht einmal rollentechnisch erwähnten Sprecherin – es sein denn es handelt sich um die bei „sowie“ angegebenen Claire Bertling oder Ursula Pichler – in der Rolle der „Amy“, leistet man sich dann den Ausfall schlechthin. Die Dame spricht, als habe man sie für die wenigen Sätze geradewegs von der Straße vor dem Studio weg gecastet und sie einfach jeden Satz einmal emotionslos und ohne jede Betonung ins Mikrophon stolpern lassen. Für eine Produktion von STIL ein Ding der Unmöglichkeit und sicher auch einer der Gründe wieso man das Logo von STIL nirgendwo auf der CD findet.
Sprecher wie Marc Tiwi – als „Glenn“ – oder Tino Kießling – als „Allen“ – erscheinen wie akustische Klone des jeweilig anderen. Sicherlich sind unverbrauchte Namen und Stimmen immer eine gute Sache, doch sollten sie auch Talent haben und nicht so gleich wie ein Ei dem Anderen klingen.
Auch zwei weibliche Rollen mit fast identischen Leidestimmchen zu besetzen – „Lori“ mit Antje von der Ahe und „Andrea“ mit Yara Blümel – ist ebenfalls ein Griff in die Geht-ja-so-gar-nicht-Kiste.
„Lori“ leidet und intrigiert in jeder Version der Geschichte, sei es nun Comic oder TV, doch irgendwie scheint Antje von der Ahe keine Lust gehabt zu haben „Lori“ auch nur minimal lebendig wirken zu lassen. Sie rattert den Charakter nur so runter und man ist froh wenn „Lori“ die Bühne wieder verlässt. Sollte dies auch in der TV-Serien-Synchronisation so gewesen sein, bin ich froh mir dort nur den Originalton zu gönnen.
Ebenfalls ist die standhafte und eher robuste „Andrea“ mit Yara Blümel so neben der Spur besetzt, wie ich es nicht erwartet hätte. Wird die Rolle in der TV-Serie – wie ich ergooglen konnte – von Christin Marquitan synchronisiert, welche in der Lage ist dem Charakter akustisch habhaft zu werden, so ist das Stimmchen von Yara Blümel definitiv fehl am Platze. War sie als „Alchimistin“ und „Mediale Schildwache“ – um bei STIL-Produktionen zu bleiben – bestens besetzt, so versagt ihr wegknickendes Leidetimbre der guten „Andrea“ von Anfang an den Dienst.
Nun prügel ich auf die Produktion ein, als wäre es nichts Gutes. Doch leider rangiert die von mir so sehnlichst erwartete Hörspielproduktion meiner Lieblingsdystopie an dritter Stelle, neben dem Comic auf dem zweiten und der TV-Serie auf dem ersten Platz.
Nur „umarbeiten“ ist nicht wirklich das, was man erstens von STIL erwartet und zweitens hätte die Möglichkeit bestanden sich bei den Kollegen „von überm Teich“ einmal zu informieren wie man es besser macht, denn „We´re Alive!“, „Alive Inside“ und „Age of the Zombies“ bieten zahlreiche Möglichkeiten gute und atmosphärische Beißerdystopien als Vorbild zu nehmen. Hierzulande gibt es nur „Terra Mortis“, doch da steckt der Teufel leider im Veröffentlichungsdetail.
Weiterhin nicht das, was ich erwartet hatte…
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