Die Spur des Großen Alten Gorgos führt John Sinclair und Suko nach Sizilien – zu einem abgelegenen Internat, aus dem Mädchen auf geheimnisvolle Weise verschwinden. Eine der Schülerinnen ist Carla, die Tochter des berüchtigten Capo Luigi Bergamo. Aber gegen die Gefahr, die Carla droht, kann auch die Mafia nichts ausrichten. Denn in der Erde unter dem Internat lauert das gläserne Grauen…
Internate und abgelegene Landstriche sind der Grundstoff für gute Gruselunterhaltung – oder? Und wenn man mit dem Vorgängerhörspiel schon so dermaßen vorgelegt hat, was Spannung, Gruselfeeling und Tempo angeht, dann sollte man das doch auch so im zweiten Teil eines Zweiteilers beibehalten – oder?
Im Gegensatz zu vielen Zweiteilern des guten Geisterjägers, welche in der vergangenheit zu oft im Ende herunter fielen ohne dann wirklich durchgehend befriedigend zu wirken, kann sich die letzte Atemübung vor dem Orkan der großen 100 qualitativ beruhigt zurücklehnen. Beide Teile ergänzen sich stimmig zueinander und wirken in ihrer Umsetzung wie aus einem Guss.
Langeweile sucht man hier verzweifelt, wenn man denn Erbsen suchen will, denn die siebzig Minuten Spielzeit rasen förmlich an einem vorbei und die Ereignisse überschlagen sich teilweise recht heftig, besonders wenn man sich dem Ende des Ganzen nähert.
Grusel, Action, gute Sprecher, eine atmosphärische Umsetzung und ein Feeling für die Kleinigkeiten des Hintergrundes machen die nicht mehr wirklich neuen Sinclairs des Team Ehrhardt aus. Auch wenn man der ganzen Sache oft den Umstand unter schiebt, es würde versucht ein Feeling wie zu Tonstudio Braun Zeiten zu erzeugen, so kann ich das nicht wirklich bemerken. Nur weil man mehr Wert auf Grusel statt Explosionen legt, ist das ja kein negativer Punkt – subjektiv betrachtet.
Um nun nochmal ein wenig calling names zu betreiben sei erwähnt das sich der für mich mittlerweile zu alt klingende Frank Glaubrecht, die perfekte wenn auch oft gescholtene Erzählerin Alexandra Lange, Martin May, die akustische Unsympathin in perfekter Stimmlage Ursula Sieg, Peter Weis, Neo-Rhodan Torben Liebrecht, Philip Schepmann, Klaus Sonnenschein und der nur kurz auftretende Bernd Vollbrecht nicht die Butter vom Brot nehmen lassen, wenn es um ihre angestammten Charaktere im Sinclairversum geht.
Das war´s dann, nächster Stopp ist die 100 und ihre groß angekündigten Veränderungen…
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