08 – Doragon – Brut des Drachen

Mord-in-Serie-08Eine Reihe brutaler Anschläge versetzt die japanische Gemeinde Düsseldorfs in Angst. Nachwuchsreporter Tom Jordan wittert eine große Story und stellt erste Nachforschungen an. Die Yakuza – die japanische Mafia – scheint für die Taten verantwortlich zu sein. Ein kriminelles Mastermind, genannt „Doragon“ (Der Drache), zieht im Hintergrund die Fäden und baut sein Machtmonopol in Düsseldorfs Unterwelt rücksichtslos aus. Gemeinsam mit der hübschen Hotelerbin Maiko sagt Jordan der Yakuza den Kampf an. Doch wie weit ist er bereit, zu gehen – für die Story seines Lebens?

TrennstrichEin japanisches Sprichwort besagt, das selbst ein Reise von tausend Meilen schon oft schon nach dem ersten Schritt endet. Erfreulicherweise war das bei der neusten Reise von Markus Topf und Christoph Piasecki, welche im Jahr 2012 begann, nicht der Fall.

Bereits den achten Schritt begehen die Mörder in Serie, diesmal in Düsseldorf, welches über die größte Kolonie japanischer Einwohner Europas verfügt, dem sogenannten „Japantown“, das ebenfalls die eine der wichtigsten Schaltzentralen japanischer Wirtschaftsaktivitäten in Europa ist.

In diesem exotischsten Umfeld innerhalb der deutschen Grenzen einen Mord in Serie anzusiedeln ist sicherlich eine gute Grundidee, doch kann sie sich auch schnell in ein problematisches Unterfangen verwandeln. Zuviel Stereotyp gilt es hierbei zu verhindern und dennoch dem Flair von Japantown gerecht zu werden. Und wie erwartet, ist es Markus Topf gelungen dies mit seinem Script zu bewältigen und alles so lebendig und realistisch klingen zu lassen, wie man es von den bisherigen Serienmorden gewohnt ist.

In der ebenfalls gewohnt ausführlich belebten Inszenierung von Kornrad Dornfels, dem Sound- und Musikwizard jeder Produktion von Contendo Media, bewegen sich die ausgewählten Sprecherinnen und Sprecher wieder fast tänzerisch unter der Regie von Christoph Piasecki.

Hörspielschlachtross Oliver Rohrbeck darf hier erneut einen erwachsenen Hörspielcharakter zum besten geben, welcher alle Höhen und Tiefen eines Nichtteeniedetektivs durchleben muss. Neben ihm ist die erotischste Stimme aller Hörspielfan-Männerträume erneut in einer passenden Rolle zu hören: Claudia Urbschat-Mingues, die Lady welche innerhalb von 0,1 Sekunde akustisch zwischen Kuschelmäuschen zu SM-Diva umschalten kann. Und sonst waren da noch Lutz Mackensy, Detlef (subjektiv zu oft zu hören) Bierstadt, Dietmar Wunder, Dirk Hardegen, Anke Reitzenstein und viele andere.

Auch wenn die Geschichte kein wirkliches Klischee auslässt, so kokettiert sie zu keiner Zeit mit ihnen. Vieles kennt man aus Filmen und Büchern, doch die unkonventionelle Mischung der Bauteile macht es erneut aus.

So innovativ und neuartig sich manche Produktion aus anderem Hause gerne selbst bezeichnet und sieht, obwohl sie es nicht ist, so wechselhaft und unkonventionell gehen die Morde in Serie von statten. Contendo Media, unter der Leitung von Christoph Piasecki, zeigt das die Pause zwischen den ersten „Team Undercover“ und dem ersten Serienmord genutzt wurde um viele Dinge zu überdenken und sie auch qualitativ umzusetzen. Bleibt die Hoffnung das diese Label in dieser Form weiter arbeiten wird, denn solche „Schüsse ins Blaue“, welche dann auch noch so genau treffen, gibt es zu wenige am deutschen Hörspielmarkt…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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