Owen Pitt ist Buchprüfer. Eines Abends erfüllt er sich einen lang gehegten Traum und wirft seinen Boss aus dem Fenster. Allerdings aus gutem Grund — denn dieser hatte sich vor seinen Augen in einen Werwolf verwandelt. Als Owen im Krankenhaus erwacht, ist ein Mann bei ihm, der ziemlich beeindruckt von Owens Überleben ist. Er offenbart ihm, dass Monster wirklich existieren und seine Organisation, die Monster Hunter International, sie unter strenger Geheimhaltung im Zaum hält. Und dann macht er Owen ein interessantes Jobangebot …
Monster, es gibt sie. Werwölfe, Vampire, Ghouls, Aliens… vielleicht, Zombies. Und es gibt die Menschen, welche sich ihnen in den Weg stellen um die normale Bevölkerung davor zu bewahren, von den Nachtwesen zu stark dezimiert zu werden.
Neben den normalen Monsterjägern der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika agieren noch diverse private Organisationen, welche den Biestern auf den unheiligen Pelz rücken um eine Kopfprämie zu kassieren, welche von der US-Regierung seit der Zeit Teddy Roosevelt´s ausgelobt wird.
Die meisten sind mehr oder weniger erfolgreich – bis auf die „Monster Hunter International“, kurz MHI. Diese Organisation ist der Grund für „SUMF“, den Ständige Unirdische Mächte Fonds, der bestimmt wie viel man für einen geexten Werwolf oder ähnliches Kroppzeugs als Prämie bekommt.
Monsterjagd ist ein sehr einträgliches Geschäft im Universum, welches sich Larry Correia da ausgedacht hat. Die Geschichte um den Buchprüfer Owen Pitt ließ der amerikanische Autor zuerst im Selbstverlag erscheinen, sie wurde jedoch – nachdem sich ein gigantischer Erfolg abzeichnete – durch Bean Books herausgebracht und brachte es in der deutschen Übersetzung selbst auf die Bestsellerliste des „Spiegel“. Auch wenn das für mich kein Maßstab an Qualität ist, so muss er dennoch respektiert werden.
Da ich stets auf der Suche, seitdem ich wieder mehr lese, auf der Suche nach innovativem Lesefutter bin, stolperte ich unweigerlich über die MHI. Mittlerweile sind 5 Bände der Mutterserie erschienen und ein Ableger – die „Monster Hunter Memoires“, welche Correia in Zusammenarbeit mit John Ringo (Autor von z.B. der „Black Tide Rising“-Serie“), hat es ebenfalls bereits auf drei Bände gebracht. Ich steige also mit „Die Monster, die ich rief“ in ein komplett ausgebautes und in sich ruhendes Universum ein.
Als man den Hauptprotagonisten Owen Pitt kennen lernt, kann man nicht anders als diesen Burschen zu mögen. Ein Mensch der sich vollkommen gegen seine militärische Erziehung und martialischen Interessen als Buchhalter versucht ein normales Leben zu ermöglichen, ohne große Aufregungen und Besonderheiten. Doch soll ihm dies nicht gelingen – zum Spaße des Lesers.
Bereits auf der ersten Seite hatte Correia, oder besser Michael Krug – der Übersetzer – der ja eine eigene Interpretation des englischen Stoffes abliefert, gepackt und ich bekam das, was ich mir erhofft hatte: Ein sarkastisches Lesevergnügen im Horror-Genre, welches sich nicht nur auf Splatter und Action reduziert, sondern auch durch die Einblicke in die Gedankenwelt des Protagonisten viele Momente an heftigem Grinsen erzeugt.
„Die Monster, die ich rief“ wartet mit allem auf, was jemand der schon fast alles an diversen Spielarten des Horrors gelesen hat interessieren könnte. Humor, Love-Story, Machismo, jede Menge Waffen, jede Menge Handgemenge, langsamer Aufbau einer „logischen & glaubhaften“ Welt und Charaktere die alles andere als zweidimensional sind.
DMDIR ist ein Funread, welcher einen diebischen Spaß macht und bei dem der Humor sich nicht auf Grottenolm-Niveau bewegt, wie man es bei solchen Sachen öfters geboten bekommt. Einen sarkastischen Charakter über ein komplettes Buch sympathisch zu halten und es auch immer wieder zu schaffen, dass man sich trotz der Wiederholungen als Leser amüsiert ist nicht einfach, Larry Correia schafft es.
Nun zu „Der Club der toten Monster“…
Buchinformation
- Taschenbuch: 656 Seiten
- Verlag: Bastei Lübbe (Bastei Lübbe Taschenbuch) (18. Juli 2014)
- Sprache: Deutsch
- ISBN-10: 3404207556
- ISBN-13: 978-3404207558
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