25 – Die fiebrigen Tränen

Point-Whitmark-25Über dreihundert Jahre ist es her, dass Point Whitmark seine letzte Sonnenfinsternis erlebte. Seltsame Besucher strömen in das Küstenstädtchen. Und nicht alle verfolgen gute Absichten. Das Vermächtnis der Familie Goodwinter verwickelt Jay, Tom und Derek in die unaussprechlichen Gräuel der Vergangenheit. Bringen die fiebrigen Tränen tatsächlich den Tod? Zu spät begreifen die Jungen, dass der verbotene Fund niemals in die falschen Hände gelangen darf. Als der Himmel sich verdunkelt, ist die Katastrophe unausweichlich.

TrennstrichAcht Jahre, zwei Verlagswechsel und diverse Design-Updates hat es gebraucht um auch die Jungs aus dem „Sender der heißt wie die Stadt“ mit einer fünfundzwanzigsten Folge zu beehren.

Nach ein wenig Anfangsgeplänkel, um zu klären wie die momentanen Verhältnisse sind, geht es sofort zur Sache. Man präsentiert das Objekt um welches es sich in diesem Abenteuer drehen wird und die Jungs geraten recht schnell in die übliche Misere die es zu bewältigen gilt.

Alle wichtigen und lieb gewonnenen Charaktere des Point-Whitmark-Universums sind vertreten. Vater Callahen, die Goodwinters, Sheriff Baxter und auch die Dauernervensäge Billy Boy – welcher sich zu ersten Mal als unleidige Randerscheinung in Folge Fünf „Tief in den nördlichen Mienen“ präsentieren durfte – dürfen nicht fehlen.

Wie immer beruht der Grund des Ungemachs der drei Hobbydetektive irgendwie auf und in der Geschichte von Point Whitmark und um das alles noch zu vertiefen lässt Regisseur Volker Sassenberg in dieser Jubiläumsfolge auch drei Protagonisten aus seiner Mystery-Hörspielserie „Gabriel Burns“ auftauchen. Mister Bakerman, Joyce Kramer und Larry Newman finden ihren Weg nach Point Whitmark und es wirkt noch nicht einmal gezwungen, eckig konstruiert oder aufgesetzt.

Besonders nett ist es das der Charakter des „Billy Boy auch von Anfang an mit Luis Fischer besetzt wurde. Auch trägt man der Weiterentwicklung der Serie somit Rechnung indem besagter „Billy Boy“ nun in der Pubertät ist und dies auch von den PW-Jungs bemerkt und die Veränderung der Stimme kommentiert wird.

Die Sprecher machen alle einen guten Job, denn die Rollen sind ihnen mittlerweile altbekannt und verändert hat sich an den Charakteren bisher auch nicht viel. So bleibt eigentlich nur ein Aufzählen von Sprechernamen, die ihre Rolle wie gewohnt an das Ohr des Zuhörers bringen. Jürg Löw glänzt wie immer als etwas knurrig gelaunter Erzähler. Sven Plate (Jay Lawrence), Kim Hasper (Tom Vole) und Gerrit Schmidt-Foss ( Derek Ashby) haben die Stimmen der drei Hobbydetektive perfekt im Griff. Heinz Ostermann (Father Callahan), Isabella Lawandowski (Sera Godwinter) und Andreas Becker (Sheriff Baxter) geben ihre Gastauftritte wie immer gekonnt und mit Kenntnis der Figur zum besten. Und selbst Ernst Menke (Bakerman), Björn Schalla (Larry Newman) und Bianca Krahl (Joyce Kramer) weichen nicht von den gewohnten Charakterisierungen ihrer Spielfiguren ab, auch wenn die Auftritte nur sehr kurz sind.

Absolutes Highlight der Serie ist und bleibt für mich die Musik. Filmreif und ein wenig an die Untermalung von „Picket Fences“ angelehnt schafft sie es immer wieder das nötige „US-Küstenstädtchen-Feeling“ zu schaffen.

Konnten die letzten paar Folgen mich nicht wirklich begeistern, so findet sich hier irgendwie wieder der Geist der ersten sechs Episoden der Serie wieder. Alles kam mir etwa frischer und unverbrauchter vor und ich hatte das Gefühl eines neuen Beginns.

Sicherlich lässt Volker Sassenberg immer noch die berühmt berüchtigen langen Pausen wirken, doch kamen auch diese mir diesmal irgendwie kürzer und weniger dominant vor. Entweder man hat sich für die Jubiläumsfolge extra viel Mühe gegeben, oder man versucht wirklich wieder an den Stil der ganz alten Folgen anzuknüpfen, welche mir immer noch am besten gefielen.

Gute und kurzweilige Unterhaltung die auch ab und zu Spannung bringt, selbst wenn eigentlich klar ist wie es denn endet – das Gesetz der Serie…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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