Jonathans Alpträume nehmen an Intensität zu. Immer wieder blickt er in die rot glühenden Augen der dämonischen Frau und hört ihre eisige Stimme: „Für mich wurdest Du geboren, Jonathan Drake! Für mich wirst Du sterben.“ Um den schrecklichen Visionen auf den Grund zu gehen, reist Jonathan von London nach Mailand und lernt dort die Studentin Betty kennen. Doch kann er Ihr trauen, oder ist sie mehr als nur eine harmlose Gefährtin?
Die zweite Folge beginnt genau so wie die erste geendet hat: Mit einer Menge Fragen. Doch wird nicht alles so verwirrt, das man die Lust an der weiteren Geschichte verliert. Das „füttern“ mit kleinen Häppchen von Informationen ist genau so gut dosiert vorhanden wie die notwendigen Täuschungen des Zuhörers, welche die Geschichte weiter interessant wirken lassen. Doch schleicht sich hier bereits ein wenig eine etwas ruhigere Gangart als beim ersten Teil ein, zumindest machte es auf mich den Eindruck.
Wenn man wirklich alle Fragen zufriedenstellend aufklären möchte, hat man noch vier Folgen um dies zu tun. Doch sollte man sich nicht darauf verlegen jetzt Folge 3 und 4 dazu zu nutzen alles noch mysteriöser werden zu lassen um dann in Folge 5 und 6 alles in einem riesigen Kracher aufzulösen. Das ganze lässt sich nach zwei Folgen noch schwer absehen, doch empfinde ich die Endlichkeit der Geschichte, nach 6 Folgen, immer noch als gute Chance ein Hörspiel abzuliefern das in sich stimmig und nicht zu verzettelt wirkt.
Auch hier wird nicht mit bekannten Stimmen gespart, zumindest wenn man Edgar Bessen, Tetje Mierendorf und Eberhard Haar als solche bezeichnen mag. Und auch die Top Five – Wesemann, Casper, Reinhartz, Wendland und Karallus – machen erneut einen guten Job, aber was soll man anderes erwarten wenn zwei Folgen auf einmal eingesprochen werden und sich die Sprecher nicht erst wieder mit der Rolle zurecht finden müssen.
Zur ersten Folge gibt es ebenfalls keinerlei Unterschied was die Geräuschkulisse und die musikalische Untermalung angeht. Auch wenn Mario Cuneo Regisseur, Produzent und Musik/Sounddesigner in Personalunion ist, so scheint er mit der Aufgabe nicht überfordert zu sein. Gerade dieser Umstand trägt wohl dem guten Ineinandergreifen von allen sprecherunterstützenden Maßnahmen in positivem Umfang Rechnung. Die Musik wechselt zwischen den mysteriösen Klängen der etwas dunkleren Punkte der Geschichte und den etwas hektischeren Momenten sehr gut hin und her. Auch wenn der komplette Soundtrack eher ruhig angehaucht ist, so kann er doch einen Part dazu beitragen die Szenen zu unterstützen und protzt nicht mit zu großer Präsenz.
Wer Mystery mag und nicht sofort alles abgeschlossen auf dem blutigen Tablett serviert haben muss, der sollte hier bei beiden Folgen ein Ohr riskieren. Wer das Schattereich an sich mag, für den ist dies hier ebenfalls eine nicht ganz so düstere und wirre Alternative und wer sich einfach einmal überraschen lassen will was man als DiE Dr3i-Autor mit dem Stoff aus dem die Albträume sind machen kann, der ist hier ebenfalls richtig.
Immer noch bin ich unschlüssig was die komplette Sache angeht.Gut inszeniert ist alles auf jeden Fall, doch die Story macht mir noch ein wenig Gedanken…
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