Ein Mann ohne Gedächtnis, eine künstliche Intelligenz und ein Gebäudekomplex voller tödlicher Experimente, das ist der Stoff aus dem Alpträume gemacht sind! Willkommen im Erfahrungs- und Bildungspark, der X-Xes Cooperation! Es gibt nur eine Aufgabe: Überleben!
Wie ich recherchieren konnte gab es zu diesem Hörspiel bereits im Vorfeld einen vierteiligen Podcast, welchen ich nicht kenne, der aber unabhängig von der CD existiert und nicht notwendig vorher gehört werden muss.
Wer sich schon im SF-Genre, und dessen Ausuferungen, auskennt, der wird sicher gewisse Parallelen ziehen können. Mir fielen da sofort Dinge wie „The Cube“ ein, auch wenn ich den Film nicht kennen und nur aus Erzählungen weiß das es dort um eine geschlossene Umgebung geht in welcher die „Probanten“ stetig neuen tödlichen Herausforderungen entgegen gestellt werden.
Doch wo in „The Cube“ wohl eine Art Zehn-Kleine-Irgendwas-Szenerie durchexerziert wird, da verlässt sich Regisseur und Autor Falk T. Puschmann (was bedeutet eigentlich das T.?) auf einen einzigen Hauptdarsteller. Besser gesagt: es ist nur eine Person die sich durch das Technolabyrinth des Schreckens bewegen muss.
Die ganze Szenerie lebt von den ständig neu auftauchenden Bedrohungen für den „unbekannten Mann“. Die geräuschtechnische Inszenierung des Ganzen trägt die immer wiederkehrenden Herausforderungen, auch wenn sie stets anders gestaltet wurden, noch zusätzlich mit und steigert die Spannung der einzelnen Levelsquenzen noch zusätzlich. Viel Atempause wird dem Zuhörer nicht beschert, da sich alles in Echtzeit abspielt und man mit dem Probanten in atemlosem Tempo durch die Gefahren und Irrungen rast.
Bei den Sprechern ist Karen Schulz-Vobach als „Aurora“, eine künstlichen Intelligenz, zu hören. Anfangs dachte ich nur das dies doch Verschwendung einer wirklich guten Sprecherin in einer emotionslosen Rolle wäre, doch weit gefehlt. Sie schafft es die sehr sarkastische Art der KI so überzeugend zu vermitteln das man unweigerlich die gefühlsmäßige Kälte diese Existenz spürt. Ihr menschlicher Gegenpart ist Tobias Diakow, welcher hier eine Glanzleistung, auch wenn ich diese Phrase hasse, abliefert. Die emotionale Achterbahnfahrt des „Unbekannten“ bekommt er bereits seit der ersten Erwähnung von Kopfschmerzen nach dem erwachen perfekt in den Griff. Auch wenn sich die akustischen Wutausbrüche in der Steigerung der Storyintensität proportional mit verstärken, was teilweise doch etwas enervierend ist, so hat er seine Rolle vollkommen im Griff und gerät zu keiner Zeit ins Overacting. Die restlichen Sprecher bewegen sich eher in minimalen Rollen, welche auch nicht wirklich „wertbar“ sind, da sich niemand wie frisch abgelesen oder scheintot anhört.
Statt der sekundengenauen Aufzählung der einzelnen Tracks im CD-Tray-Einleger, denn es ist kein Booklet vorhanden sondern nur ein doppelseitig bedrucktes Cover, hätte ich persönlich mir lieber eine Sprecherliste mit Rollennamen gewünscht.
Was man hier geboten bekommt ist sicher von der Grundidee her nicht neu, aber doch für das Hörspielmedium bisher einzigartig. Echtzeit und rasantes Tempo garantieren hier eine Hörfahrt der ungewöhnlichen Art,welche sicher nicht nur einmal gehört werden wird…
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