Osteuropa im 15. Jahrhundert. Als der Inquisitor den Befehl gibt, „die Hexen zu verbrennen“, besiegelt er damit auch Andrejs Schicksal. Eben noch zum erbitterten Kampf gegen den grausamen Piratenkapitän Abu Dun gezwungen, muss er nun Seite an Seite mit dem schwarzen Riesen gegen eine viel schrecklichere Gefahr kämpfen. Plötzlich stehen nicht nur sein Leben und das seines Schützlings Frederic auf dem Spiel, sondern das Schicksal ganz Transsilvaniens – und damit auch das seiner geliebten Maria, die zum Spielball finsterer Mächte zu werden droht.
Sprecher: Dietmar Wunder
Bearbeitete Fassung, 4 CD, Spielzeit: 266 Minuten
Neue Gefahren und Bedrohungen brauen sich gegen Andrej und Frederic zusammen. Nicht nur das sie vom Piratenkäpitän Abu Dun gefangen genommen werden als sie versuchen die Sklaven des Schiffes zu befreien. Als sie gerade eine gütlich Lösung mit Abu Dun gefunden haben taucht jemand auf der ein noch größeres Problem ist als der Kapitän.
Der Inquisitor Domenicus tritt auf den Plan und hat einen Ritter in blutroter Rüstung bei sich. Domenicus ordnet die Verbrennung der Gefangenen an und nur Andrej, Frederic und Abu Dun können dem Massaker entkommen. Sie fliehen nach Osten und erreichen bald Siebenbürgen. Dort schaffen sie es den Drachenritter Vlad Dracul ausfindig zu machen. Doch Dracul nimmt sie gefangen und versucht nun hinter das Geheimnis der Unsterblichkeit zu gelangen.
Die ganze Erzählung wendet sich nun mehr der Richtung der gewohnteren Vampire zu. Dies wird nicht nur durch das Auftauchen von Vlad Tepes, auch als Vlad Dracul bekannt, deutlich gemacht. Doch nimmt sich Hohlbein der Figur nicht komplett in ihrem geschichtlich belegten Hintergrund an, sondern dreht und wendet alles so das es gut in die Fortsetzung der Ereignisse um Andrej und Co. passt. Wer also hier einen Dracula erwartet, bekommt ihn sogar auf hohlbeinsche Art geboten – zumindest die Frühform davon.
Auch sollte man nicht unbedingt auf eine komplett logische Weiterentwicklung der Charaktere hoffen. Hohlbein nimmt sich auch hierbei viel schriftstellerischen Spielraum heraus und dreht gerne Mal die Dinge ein wenig zurecht um sie gerade passend zu machen. Fähigkeiten die Andrej, durch seine Beschreibung im ersten Teil, nicht unbedingt aufweisen kann, hat er hier und weiß sie auch stets zu nutzen – zum Beispiel ein Sklavenschiff am Geruch zu erkennen – was mir etwas seltsam vor kam. Auch Frederic kann Dinge die er vorher nicht unbedingt, zumindest mir bewusst, konnte.
Trotz alledem konnte mich der zweite Teil begeistern. Popcornunterhaltung in Hörbuchform. So lange man nicht zu genau in diverse Details hinein taucht und nicht alles hinterfragt, wird man mit einer netten und spannenden Geschichte belohnt. Doch empfiehlt es sich hierbei den ersten Teil bereits zu kennen, denn es wird keine große Hilfe angeboten um sich in der Geschichte orientieren zu können. Es geht sofort ans Eingemachte und der Zuhörer sollte schon wissen wer die Personen sind und um was es eigentlich geht.
Dietmar Wunder konnte mich diesmal zuerst nicht so ganz überzeugen. Anfangs wirkt er etwas kurzamtig und die Sätze gerieten streckenweise etwas aus dem Fluss der Lesung heraus. Doch je weiter die Geschichte fortschreitet um so fließender wird auch seine Lesung. Seine sehr angenehme Stimme unterstreicht das Feeling der Lesung und die zusätzliche Hilfe, welche er durch Andy Materns Musikstücke und Fabian Frischkorns Inszenierung des recht üppigen Klangteppichs an Geräuschen, bekommt, erzeugen die nötige Atmosphäre um die Lesung ausreichend zu beleben.
Nicht ganz so eindringlich wie der erste Teil doch immer noch unterhaltend genug um über 266 Minuten hinweg keine Langeweile aufkommen zu lassen…
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