Rätselhafte Dinge geschehen in London. Der 14-jährige Jonathan wird von finsteren Gestalten verfolgt, als er unter den Straßen der Stadt die geheimnisvolle Welt Darkside entdeckt, bevölkert von Vampiren, Werwölfen, Riesen und anderen dunklen Kreaturen. In diese Welt muss Jonathan hinabsteigen, um sein Leben und das seines Vaters zu retten. Ausgerechnet ein Werwolf soll sein einziger Verbündeter sein?
Sprecher & Regie: Rufus Beck
Gekürzte Lesung, 4 CD, Spielzeit: 280 Minuten
Am Anfang ist ein Junge namens Ricky. Ricky wird sehr ausführlich vorgestellt und man wundert sich ein wenig ob dies denn der Hauptakteur des Hörbuches sein soll, denn auf dem Cover steht doch etwas von einem Jonathan. Doch Ricky wird, bei einem Schulausflug zum Trafalgar Square,auf einmal so etwas wie „nicht mehr vorhanden“ und von Wesen entführt die auch nicht zu greifen oder begreifen sind. In der nächsten Szene wird dann Jonathan sehr ausführlich vorgestellt und die Geschichte beginnt.
Jonathan ist ein Teenager welcher mit einer besondere Gabe gesegnet ist, er kann sich „nicht mehr vorhanden“ machen. Was Ricky per Unfall passierte kann Jonathan gezielt einsetzen. Er benutzt diese Gabe zur Verbesserung seines Lebensstiles, indem er sich aus der Schule wegschleicht ohne das ihn jemand vermissen würde, oder wenn er in unangenehme Situationen gerät.
Wieder einmal spielt die Jugend-Fantasy-Geschichte in England, zuerst. Doch danach bewegt sie sich unterhalb Londons weiter. In den Katakomben der Stadt liegt die Schattenwelt mit all ihren unvorstellbaren Bewohnern. In diese muss sich Jonathan begeben um wieder gerade zu rücken was aus dem Lot geraten ist.
Nach der sehr ausführlichen Einleitung der Hauptcharaktere sollte es eigentlich zur Sache gehen, dachte ich. Das tat es auch, aber leider doch nur sehr behäbig und recht langatmig. Auch wenn die Geschichte nicht gerade vor Actionszenen strotzt, so ist sie doch als recht unterhaltsam anzusehen und wäre es sicher auch als Hörbuch gewesen, hätte Rufus Beck es nicht gelesen.
Bei diesem Mann bin ich immer wieder hin und her gerissen. Auf der einen Seite liefert er grandiose stimmliche Vorstellungen ab wenn er die Abenteuer eines Zauberlehrlings erzählt oder Geschichten aus einer Welt die auf einer Schildkröte fest gemacht ist – auf der anderen Seite erlebt man dann solche Dinge wie eine Geschichte um Drachenglut oder diese Lesung hier. Er liest hier wirklich nur vor, kaum Spiel – fast alle Charaktere gleich.
Vielleicht mag es daran liegen das Rufus Beck sich unter der Regie anderer Regisseure austoben und ausspielen kann und somit seinen Ruf des „Ein-Mann-Theaters“ erworben hat, das er ja auch ab und an ist. Doch hier ist er es nicht. Hier führt er selbst Regie und das kann man, so hart das auch klingen mag, sehr deutlich hören.
Selbst die actionreicheren Szenen sind so ruhig vorgelesen wie die Beschreibung einer Teerunde am Kaminfeuer. Ich konnte es kaum glauben, so wenig Emotionen lagen in diesem Hörbuch das ich dachte ich habe nicht Rufus Beck vor mir, sondern jemanden der nur seine Stimme recht passabel nachahmen kann und keine Ahnung von einer wirklich packenden Lesung hat. Und das er es kann und weiß wie es geht, hat er doch mehrfach so eindrucksvoll bewiesen.
Ein Hörbuch das weit hinter meine Erwartungen zurück blieb und nichts von dem hat das Rufus Beck sonst so hörenswert macht…
- Flash Gordon Magazin #7 (Vö.: 23.07.2024) - September 25, 2024
- Savage Dragon Magazin #6 (Vö: 22.10.2024) - September 25, 2024
- Savage Dragon Magazin #5 (Vö: 23.07.2024) - Juli 27, 2024