Manche Menschen verschwinden spurlos. Andere kommen völlig verändert zurück. Entdecken Sie das dunkle Geheimnis von Porterville, der scheinbar friedlichen Stadt an der Ostküste Amerikas…
Sprecher: Till Hagen, Eckhart Dux, Nana Spier, Gerrit Schmidt-Foss, Tobias Meister
6 CD, Spielzeit: über 360 Minuten
Porterville, die wohl seltsamste Stadt der USA. Viele Geheimnisse gibt es hier zu entdecken, oder besser zu erhören. Und die Geheimnisse werden von einer Menge Autoren präsentiert.
Den Beginn macht Ivar Leon Menger selbst. In seinem „Interview mit Ed“ schickt er den wohl ungewöhnlichsten Helden den die Welt jemals gesehen hat in ein Interview wie es wohl die Welt noch nicht gehört hat. Dies alles wird von Till Hagen vorgetragen. Lieder fehlt Herrn Hagen die Möglichkeit des Spiels, oder es ist einfach so gedacht – die Frage sollte sich jeder selbst am Ende der Geschichte beantworten. Denn dieses Ende ist nicht so vorhersehbar wie man vielleicht zuerst denken mag.
Auf CD 2 und 4 zeigt Autor Hendrik Buchna was sich so alles im „Zimmer des Bösen abspielen kann. Die Geschichte wird von Stimmaltmeister Eckart Dux vorgelesen. Der Rollencharakter, welchen Dux mit allem ausstattet was es braucht um den Zuhörer mit in die Geschichte hinein zu ziehen, schildert seine Erlebnisse in Porterville nachdem er gescheitert ist sich aus dieser Stadt zu verabschieden. Porteville lässt niemand so leicht aus seinen Fängen und der Darkside Park schon gar nicht. Die Erlebnisse von Frank Morgan scheinen übernatürlicher Natur zu sein, doch was dahinter steckt noch ein wenig erschreckender. Die verbindenden Dinge der Geschichte stechen hier klar heraus und es bildet sich langsam ein roter Faden mit gewissen Dingen, wie Versandhauskatalogen, welchen man weiter im Auge behalten sollte. Eckhart Dux zeigt hier wie vielfältig sein Könne ist und wenn er zu Beginn noch atemlos, alt und nicht wirklich in der Lage wirkt die Szenerie zu beherrschen, so stellt sich dies nach kurzer Zeit als gewolltes Spiel heraus und man bekommt die volle Wucht seiner akustischen Möglichkeiten zu spüren.
Auf CD 3 darf man dann Sarah Freeman kennen lernen und ihrer Geschichte in Porteville folgen. Bis man hier angekommen ist hat man schon vieles zusammen gesammelt was sich bisher an Wiederholungen eingeschlichen hat. Das Gebäude des Asylums, welches Frank Morgan besucht hat, oder andere Seltsamheiten – welche sich bei mir einschlichen das ich die Hörreihenfolge nicht nach den CDs beibehalten habe, sondern diese CD ganz zum Schluss hörte, da der zweite Teil der Geschichte erst in der zweiten Staffel zu finden ist. Autor Christoph Zachariae spielt hier mit der „Lost i an unknown City“-Angst, die sicher für jeden irgendwie nachvollziehbar ist wenn man irgendwo aufhält wo man niemanden kennt und die begleitende Person plötzlich spurlos verschwindet. Diese Verzweiflung wird von Sprecherin Nana Spier perfekt in akustische Schwingungen gebracht. Dem ausgelassenen Anfang der Story, mit dem Neubeginn in einer tollen neuen Stadt, folgt schnell die Ernüchterung des Charakter Sarah Freeman. Alle Spielarten des Seelenlebens Sarahs ist Nana Spier in der Lage plastisch zu transportieren und somit gut zu vermitteln.
Auf CD 5 begegnet der Hörer dann Martin Prey, seines Zeichens Bibliothekar der Stadtbibliothek von Porterville. Martin findet hinter dem gerahmten Bild von Stewart Faulkner – man erinnere sich an CD 2 & 4 – die Seite einer uralten „Porterville Times“. Das lässt Martin Sinn für Recherche erwarten und kurz darauf zeigt sich dem Mann das es nicht gut ist in Porterville zu genau hinter die Kulissen zu sehen. Gerrit Schmidt-Foss ist hier am Werk und tobt sich regelrecht aus. Er flüstert, schreit, heult und jubelt – so wie es die Szenen gerade verlangen. Auch beherrscht er die verschiedenen Tempi der Geschichte bis auf den kleinsten Punkt genau. Christoph Zachariae, der Autor der Geschichte, verbindet hier ein paar Dinge aus dem großen Ganzn um den Darkside Park, lässt jedoch die meisten Fragen offen und zu wirklichen verstehen reicht es noch lange nicht aus.
Die abschließende Geschichte dieser ersten Staffel, „In den Jagdgründen“ von „Lady Bedfort“-Autor John Beckmann, zeigt das Beckmann auch anders als nur „statisch“ kann. Doch ist er seinen Kollegen stilistisch noch um Lichtjahre hinterher – zumindest meiner Meinung nach. Alles wirkt eher wie eine Beigabe und die Geschichte um zwei Cops, welche unter anderem auch den Protagonisten der ersten Story “Ed Shipman“ treffen, ist nicht wirklich packend und soll sicher auch nur zeigen das sich selbst die vermeintlichen Autoritäten nicht immer sicher sein können alles im Griff zu haben was die Vorgänge in Porterville betrifft. Sprecher Tobias Meister rettet die fadeste Geschichte der Compilation heraus, indem er mit viel Spiel alles lebendiger macht als es sich sicher gelesen bewegen würde.
Und um es mit ähnlichen Worten wie dem Beginn der vierten CD zu formulieren:
Am Anfang da dacht ich, was soll diese Quark.
Doch dann lies ich mich ein, auf den Darkside Park.
Denn darum geht es hier. Man muss sich auf diese neue Art der Geschichtenerzählung einlassen, denn innerhalb von 6 CD bekommt man 5 neue Helden (oder auch nicht) geboten. Viele davon laufen sich ab und an wieder einmal gegenseitig über den Weg, doch die Geschichten spielen alle in ihrem eigenen kleinen Mikrokosmos – ohne jedoch zu vergessen das große und Ganze stets zu berühren.
Die Protagonisten der Geschichten sind so unterschiedlich wie die Stile der einzelnen Autoren. Doch merkt man zu jeder zeit die führende Hand von Chefautor Ivar Leon Menger. So findet sicher jeder Hörer hier und da die eine oder andere Identifikationsfigur, welche er vielleicht sogar noch einmal zu hören bekommen könnte – denn alles ist miteinander verwoben.
Was im Darkside Park vor sich geht ist unklar. Was die Menschen dort fürchten müssen ebenfalls, doch da es ein endliche Serie ist wird die Antwort in Staffel 3 gegeben werden…
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