06 – Heiße Hüpfer

Heisse Huepfer von Terry Pratchett

Am Ende der Scheibenwelt liegt ein Kontinent, der nur als missratene Schöpfung bezeichnet werden kann. Es gibt dort Unmengen von rotem Sand und starkem Bier und ausschließlich gefährliche Tiere. Dort bringt der linkische Zauberer Rincewind das Raum-Zeit-Kontinuum durcheinander, während seine Kollegen von der Unsichtbaren Universität, 30.000 Jahre zuvor dorthin verschlagen, die Tücken inkognitiöser Damenwelten erleben.

Gelesen von Rufus Beck

3 CD, Inszenierte Lesung, Spielzeit: 235 Minuten

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Schon der Blick auf die Zeichnung des Covers verrät es – der Ausflug mit Terry Pratchett geht diesmal nach Australien. Doch ist dies nicht unser Australien in dem dieser Ayers Rock steht, sondern das der Scheibenwelt. Und so kann man zwar alles erwarten was man so über Australien gehört und gelesen hat, doch auch alles eben auf die skurrilste Art und Weise verzerrt.

Von der großen Menge an Figuren mit denen Pratchett bisher seine Scheibenwelt bevölkert hat, hat er sich diesmal erneut den schlechtesten Zauberer Ank-Morporks ausgesucht: Rincewind.

Und gerade dieser Zauberer wird benötigt um einem wichtigen Mitglied der unsichtbaren Universität zu helfen. Da sich Rincewind jedoch im Moment auf XXXX aufhält, so wird das Australien der Scheibenwelt genannt, muss er von seinen Zaubererkollegen gefunden werden.

Diese Reise ist diesmal ein wenig dünn ausgefallen und mag sicher nicht zu Pratchetts besten Geschichten gehören, doch kann sie durch die gewohnte Skurrilität der Figuren, den sehr trockenen und nicht für jeden geeigneten britischen Humor und eine Menge wirklich wilde Einfälle dennoch unterhalten.

Man lernt die Scheibenweltversionen von Mad Max und Crocodile Dundee kennen und darf sich sogar der Geburtsgeschichte des wohl seltsamsten Tieres unseres Planeten widmen. Also alles wie gehabt – ein typischer Pratchett.

Auch wenn er diesmal ein etwas dünnhäutigere und nicht ganz so ausufernde Geschichte als Grundlage hat, so macht Rufus Beck doch erneut das beste daraus. Er spielt die Charaktere so wie man es von ihm gewohnt ist und lässt die, diesmal staubtrockene, Welt der Scheibe vor dem inneren Auge auferstehen. Das er sich nun mittlerweile dort bestens auskennt ist für den Zuhörer ein sehr großer Vorteil, denn dieser Reiseleiter weiß was er tut.

Kurz und knackig und nicht minder unterhaltend wie die ausführlicheren Werke des Meisters der skurrilen Fantasy…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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