Lyra wird in einer Höhle am Fuße des Himalayas von ihrer Mutter Mrs Coulter versteckt gehalten. Ihr Freund Will sucht sie verzweifelt, doch erst mit der Hilfe zweier Engel kann er sie finden und befreien. Ihre letzte und schwierigste Aufgabe steht den beiden jedoch noch bevor: Sie begeben sich in die schrecklichste aller Welten, die Welt der Toten, um eine alte Schuld zu sühnen und eine Prophezeiung zu erfüllen. Lyra und Will begegnen guten Freunden wieder und finden neue Verbündete. Doch den beiden bleibt nicht mehr viel Zeit, bevor sie erwachsen werden und die Gespenster Macht über sie gewinnen können. Die Bewohner der Welten geraten währenddessen immer mehr in Aufruhr und die Mächtigen machen sich bereit, für den letzten, alles entscheidenden Kampf.
Sprecher: Rufus Beck
Ungekürzte Lesung, 16 CD, Spielzeit: 1180 Minuten
Der letzte Teil der Trilogie besticht durch seine durchgehend düstere Stimmung und auch ein wenig durch die zunehmende Härte, welcher die Kinder ausgesetzt sind. Der letzte Kampf der Menschheit hat begonnen und es ist ein Kampf gegen die göttliche Ordnung“. Monotheistische Thesen werden hier aufs schärfste angegriffen und der Glauben an sich, und an wen auch immer, hinterfragt.
Wer ein schönes und glückliches Ende erhofft sollte sich diesen Teil besser nicht anhören. Der Autor bringt es zu Ende, das ist ein Fakt, aber es ist kein Happy End im gewohnten Sinn. Wer die Geschichte Lyras von Anfang an verfolgt hat, der wird die zunehmend dunklere Erzählweise und Brutalität der Umwelt in der sie sich bewegt bemerkt haben. So ist also auch das Ende nicht wirklich überraschend und ich verrate hier auch nicht zu viel.
Doch wer bereit ist sich auf mehr Dunkles als Helles einzulassen, der wird hier zum Besten bedient werden. Pullman stellt der dunklen Seite dem Tod, der Grausamkeit und den Entbehrungen auch immer wieder die helle Seite wie Liebe, Vertrauen und Selbstaufopferung entgegen. Die Schlacht tobt unerbittlich und die Szenen in denen Gewalt ausgeübt wird nehmen rapide zu. Doch werden diese Darstellungen benötigt um die Geschichte verständlich und glaubhaft an den Zuhörer zu bringen. Wie auch in den vorherigen Teilen gibt es viele literarischen Anspielungen die aber von jedem Zuhörer relativ leicht erkannt und zugeordnet werden können.
Auch Rufus Beck bringt es ebenfalls zu einem guten und sehr hörbaren Ende. Mir schien das er sich mit diesem Teil etwas mehr Zeit genommen habe um die Welt der Lyra noch etwa detaillierter auszuarbeiten und sie so noch lebendiger umsetzen zu können. Seine Lesung wirkt diesmal auch eindringlicher und mehr involviert als in den beiden Vorgängern.
Ein Fantasy-Trilogie die sich etwas vom gewohnten Alltagseinerlei abhebt und durch die Ansprüche an den Zuhörer genau diesen etwas mehr fordert. Vom Märchen zu Dark Fantasy…
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