Auf einer Landstraße nahe bei Ystad wird in einem Auto ein verlassenes Kleinkind entdeckt. Vom Fahrer und Vater des Kindes, dem Bootsbauer Carl Svendsen, fehlt jegliche Spur. Während sich Kommissar Wallander bei seinen Ermittlungen zunächst auf den Verwandten- und Freundeskreis des Verschwundenen konzentriert, findet Linda Wallander heraus, dass Carl Svendsens 14-jährige Tochter Anja sich vor längerer Zeit erhängt hat. Linda spürt intuitiv einen Zusammenhang zwischen Carl Svendsens Verschwinden und dem damaligen Selbstmord seiner Tochter. Im Kinderzimmer des toten Mädchens, das der trauernde Vater seither nicht angerührt hat, entdeckt Linda auf dem Computer schockierende Fotos. Und ihr wird schlagartig klar, dass sie einer skrupellosen Bande von Erpressern und Drogendealern auf der Spur sind, die auf dem Schulhof ihre wehrlosen Opfer suchen. Doch wie kann das alles vor den Augen der Lehrer geschehen?
Wallander und sein Team werden diesmal mit einem Fall konfrontiert welcher die Nerven der Ermittler auf eine besonders harte Probe stellt – Kinderprostitution. Der Fall entwickelt sich aus einer Vermisstenmeldung heraus und je mehr sie nach dem Vermissten suchen, desto klarer und schrecklicher werden die Bilder. Und nicht nur der aktuelle Fall belastet Kurt Wallander. Bei einer Untersuchung verdichtet sich der Verdacht auf Prostatakrebs bei ihm. Dies wirft ihn noch zusätzlich aus der Bahn.
Die Geschichte wird sehr ruhig und in sehr dunklen Klangfarben erzählt. Die Musik besitzt nicht eine Spur von positiver Energie, passt aber sehr gut zur düsteren und depressiven Stimmung des Gesamtwerks. Auch die Geräusche sind zum Teil wie durch Watte abgefiltert. Alles ist perfekt auf den Grundtenor der Story zugeschnitten und vermittelt eine teilweise sogar unangenehm beklemmende Atmosphäre. Vertieft wird dies noch durch die sehr persönliche Anschauung der Geschehnisse durch die agierenden Personen selbst. Vieles von deren privaten Problemen fließt in die Ermittlungsarbeit mit hinein und erschwert streckenweise die professionelle und distanzierte Herangehensweise der Ermittler.
Die Sprecher sind hervorragend. Andreas Fröhlich erzählt die Zwischensequenzen sehr eindringlich und fast schon in einer Art Flüsterton, was der streckenweise unterschwelligen Brutalität der Ereignisse noch mehr Wucht verleiht. Ulrike C. Tscharre, in der Rolle der „Linda Wallander“, ergänzt die Erzählparts aus ihrer Sicht noch zusätzlich. Axel Milberg weiß als knurriger, und diesmal sogar recht angstgetriebener, „Kurt Wallander“ zu überzeugen. Auch der Rest der Sprecher besetzt seine Rolle perfekt. Ob nun Sascha Rothermund, Lutz Herkenrath, Lennart Krüger, Christian Stark oder Eckart Dux – jeder passt seine Rolle sprachlich der düsteren Stimmung der Produktion an.
Nichts für dunkle und negative Tage, sehr nah an der Realität dran und hervorragend inszeniert…
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