01 – Herz aus Eis

Top Secret-01Der Tod kommt schnell, sagen die Indios. Unausweichlich, furchterregend. Und manchmal nimmt er eine grausame Gestalt an. Alles, was dann zurückbleibt, ist… „La sangre y la oscuridad“… das Blut und die Dunkelheit… Menschenfeindliches Land. Wer versucht zu überleben, betritt diese Insel niemals.

TrennstrichDer „Fluch der ersten Folge“ ist es stets die neuen Protagonisten dem Hörer nahe zu bringen, das Spielfeld zu bereiten und auch den ersten Fall des Teams, welches man durch die Serie begleiten wird, vor- und darzustellen. Nachdem dies geschehen ist, bleiben hier jedoch gerade noch knappe 20 Minuten für den ersten Fall von „Special Agent Jade Mongrave“ und „Commander William Ashton Rawleigh“.

Nachdem man von ein paar wenigen Klängen begrüßt wird, welche doch sehr in ihrer Einfachheit an die Titelmelodie der TV-Serie „Akte X“ erinnern, geht es auch schon los. Ein paar Kerle, vermutlicherweise Drogenschmuggler ihres Redens nach, werden von irgendwas in tausend Stücke gefetzt und der Erzähler erklärt dem Zuhörer das man sich auf diese Insel, auf der die Drogenschmuggler gerade um ihr Leben gekommen sind, besser nicht verirren sollte.

Szenenwechsel. Nun werden die beiden Hauptprotagonisten vorgestellt. Dies geschieht in recht interessanter Reihenfolge, denn zuerst versucht man Jade Mongrave zu „reanimieren“ dann bekommt man den Auftrag dazu akustisch vorgespielt und danach erst geht es daran die „Reanimation“ von Ashton Rawleigh in die Gänge zu bekommen.

Doch alleine diese Reaktivierung der „besten Agenten die es je gegeben hat“ wirft schon eine Menge Fragen auf welche auch nicht wirklich befriedigend aufgeklärt werden. Wieso schickt eine Organisation ihre besten Leute mit einer künstlich herbeigeführten Amnesie in ein gefaktes Leben um sie dann immer wieder dort heraus zu holen um ihnen neue Aufträge zum lösen zu geben? So hat man nicht nur das Rätsel der getöteten Drogenschmuggler, sondern auch noch die Fragen über die Hauptprotagonisten an sich.

Eigentlich hätte man aus dieser Folge eine Doppel-CD machen können, denn die Vorstellung des Gegebenen ist etwas zu lang ausgefallen und die Zeit für den eigentlichen Fall leider viel zu kurz. Man geht zwar auf beiden Handlungsstränge sehr genau ein und klärt dann zum Ende auch alles relativ zufriedenstellend auf, doch nimmt die eigentliche Bedrohung zu wenig Raum ein, den als die Agenten auf dem Schauplatz der übernatürlichen Ereignisse eintreffen ist diese schon fast vollkommen von bisher unbekannten Spielern beseitigt worden.

So kann man dieser Serie denn nach der ersten Folge bescheinigen kein Abklatsch, bis auf die Titelmelodie, der TV-Serie „Akte X“ zu sein. Die Charaktere erinnern noch nicht einmal ansatzweise an Scully und Mulder, denn sie weisen nichts von dere sehr zurückhaltenden Art und Weise auf und wirken auch nicht wie die TV-Schlaftabletten in ihren Fällen. So erhoffe ich mir von Morgrave und Rawleigh in Zukunft ein paar eher actionorienierte Fälle, oder zumindest eine wenig mehr Leben und Saft als in der x-ten Akte, welche nicht ganz so ätherisch und vergeistigt daher kommen.

Die Sprecher erledigen ihren Job so wie ich es erwartet hatte und Thomas Karallus hört sich erfreulicherweise nicht an wie „Doug Heffernan“ und Christine Pappert auch nicht wie „Carrie“. Das war meine größten Befürchtungen, de die Stimmen der Beiden ihren größten Bekanntheitsgrad ja durch die Synchronarbeit in der Serie des dicken Paketfahrers erlangt haben. Sicher kein schlechter Schachzug die beiden hier erneut akustisch zu vereinen und beiden legen die Rollen auch so an das man gar nicht erst in Versuchung kommen kann Parallelen zu ziehen.

Wolfgang Condrus, als „Charles Desmond“ – Chef der beiden Hauptakteure – ist eine wehre Freude zu hören, was sicher auch sehr subjektiv von mir ist, da ich seine Stimme sehr mag. Andreas Borcherding, hier der „Mr. Baker“, sollte man jedoch einmal einen Kurs in Betonung englischer Namen schenken. Er übertreibt den „Rawleigh“ so dermaßen das es eher wie eine Verballhornung wirkt, als das man sich wagen sollte so eine Zeitbombe wie „Mr. WAR“ so anzusprechen. Klaus Dieter Klebsch gibt einen beteiligten, aber eher für den Zuhörer den für die Geschichte agierenden, Erzähler zu, besten. Neben dem erneut fast wie gestorben agierenden Norbert Gastell ist Peter Gröger in einer kurzen ,aber dennoch eindrucksvollen, Rolle zu hören. Walter von Hauff, Wolfgang Bahro und Michael Scherntaner runden das Gesamtbild positiv ab.

Ein Serienstart mit vielen Stolpersteinen. Ein wenig mehr Fallaufklärung wäre besser gewesen, doch kann man sich ja nun, bei den kommenden Episoden, dahingehend etwas mehr austoben denn die Charaktere und das Umfeld sind erklärt. Mystery welche „vom feinsten“ werden könnte…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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