Die Zeit vor Mitternacht
Drei Männer und drei Frauen treffen sich auf der Burg Crailsfelden. Sie sind einander nie zuvor begegnet und verbunden werden sie nur durch eine gemeinsame Hoffnung: sehr viel Geld. Der exzentrische Multimillionär von Thun hat die sechs jungen Leute, deren Eltern einst ein Internat gemeinsam mit von Thun besucht haben, eingeladen, damit zwei von ihnen sein Millionenerbe antreten. In der Nacht ihrer Ankunft beginnt ein makabrer Ausleseprozess, und der erste Tote ist zu beklagen …
Geisterstunde
Es ist kurz nach Mitternacht, und die Gäste auf Burg Crailsfelden ahnen, dass ihnen eine lange Nacht bevorsteht. Alpträume rauben ihnen den Schlaf, ein Stromausfall hat das morsche Gebäude in gefährliche Dunkelheit getaucht, ihr Gastgeber ist in einem Brunnenschacht verschwunden – ein tödlicher Unfall? Und warum hatte sich das eiserne Fallgitter genau in dem Moment gelöst, als zwei von ihnen mit dem Auto durch das Hoftor fahren wollten? Angst und Argwohn machen sich breit, und selbst die eher Friedfertigen entdecken an sich plötzlich den Hang zur Gewaltbereitschaft.
Sprecher: Johannes Steck
Gekürzte Lesung, ab 14 Jahren, 4 CD, Spielzeit: 302 Minuten
Ein typischer Hohlbein, das war das erste was mir durch den Kopf schoss als ich die ersten Minuten der Lesung hinter mich gebracht hatte. In einem der Charaktere meinte ich sogar eine Darstellung Hohlbeins selbst zu erkenne. Ich kann mich aber auch irren. Die Geschichte an sich ist eigentlich nur die Variation eines Themas, aber dennoch mit so vielen Wendungen versehen das es dem Zuhörer nicht zu einfach gemacht wird bis zum Ende alles voraus zu sehen.
Hohlbein lotete die Tiefen der menschlichen Seele recht intensiv aus und bringt seine Protagonisten in Situationen in denen selbst die harmlosesten Lämmer zu reißenden Wölfen werden könnten, alleine durch den Trieb zur Selbsterhaltung. Der Horror macht sich schleichend breit und zwischendurch ist es recht beklemmend was da so vor sich geht. Was sicher zum großem Teil dem Sprecher „anzulasten“ ist.
Johannes Steck spricht den Hauptteil der Lesung mit einer recht angenehmen stimmlichen „Ruppigkeit“ und so respektlos das man ihm den Charakter der „erzählenden“ Person jederzeit abnimmt. Obwohl er nicht viel „spielt“ ist der Zuhörer aber in der Lage die einzelnen handelnden Personen zu unterscheiden und auch im Laufe des Hörbuchs immer wieder zu erkennen.
Steck nimmt sich auch die Zeit ein paar kleine erzähltechnische Pausen einzulegen, wenn sie der Dramatik wegen benötigt werden, um so den ganzen Horror noch mehr verstärken können. Er schaffte es auch mich so an die Story zu fesseln das ich alle vier CD an einem Stück hintereinander weg hören musste. Sicher wäre das Buch dazu nicht in der Lage gewesen, doch sein Art des Lesens macht mich stets weiter neugierig auf die Dinge die noch kommen würden.
Die Altersfreigabe mit „ab 14“ halte ich etwa für zu niedrig angegeben da es doch streckenweise recht ruppig zugeht. Aber auch das liegt im subjektiven Auge des Betrachters…
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