01 – City of Bones

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Die fünfzehnjährige Clary lebt mit ihrer Mutter in New York. Als diese entführt wird, lüftet Clary das Familiengeheimnis: Ihre Mutter gehörte einst der Bruderschaft der Shadowhunter an, einer Gruppe, die seit über tausend Jahren Dämonen jagt. Nach und nach beginnt auch Clary in diese Welt einzudringen. Doch die Welt der Dämonenjäger ist zerrissen. Werden Clary und ihre Freunde es schaffen, ihre Mutter zu retten?

Sprecher: Andrea Sawatzki

Inszenierte bearbeitete Fassung, 6 CD, Spielzeit: 411 Minuten

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Clarys Leben wird komplett aus der Bahn geworfen als sie kurz vor ihrem sechzehnten Geburtstag mit einer Welt und Wesen konfrontiert wird die sie bisher nur aus Bücher und Filmen kannte. In einer Discothek wird sie auf ein wunderschönes Mädchen aufmerksam das einen Jungen in einen Hinterraum der Disco lockt. Diesem Jungen folgen noch zwei schattenhaften Gestalten und Clarys Neugierde ist geweckt. Sie schleicht ihnen nach und wird Augenzeuge einer seltsamen Begegnung. Der Junge, welcher in das Hinterzimmer gelockt wurde, stellt sich als Vampir heraus,das Mädchen und die beiden Gestalten als so genannte „Schattenjäger“. Die Schattenjäger sind verwundert darüber das Clary sie sehen kann und nachdem sie den Vampir getötet haben erklären sie ihr die was gerade geschehen ist. Danach lassen sie Clary stehen und verschwinden, ohne das jemand anderes davon etwas mitbekommen hat.

Kurz darauf trifft Clary einen der Schattenjäger, den Jungen namens Jase, wieder und ein Anruf ihrer Mutter, welche sich vorher sehr seltsam und fast panisch verhalten hat, versetzt sie in Angst und Schrecken. Als Clary zu Hause ankommt ist de Wohnung verwüstet, ihre Mutter spurlos verschwunden und sie wird von einem grauenerregenden Wesen angegriffen. Nachdem sie wieder als ihrer Ohnmacht erwacht ist Jase bei ihr. Er erzählt ihr Dinge die sie nicht glauben kann und Clarys Leben beginnt sich zu einer Achterbahnfahrt ins Grauen zu entwickeln.

Jeder Kind braucht einen Namen, so auch dieses: Urban Fantasy. Hinter dieser Unterbezeichnung im großen Dschungel der Fantasyliteratur verstecken sich Begriffe und Geschichten wie „Harry Potter“ und Co.. Und an diesen wird man auch erinnert, wenn man mit dem hören de Geschichte beginnt. Da ist jemand der etwas ist, wovon er aber nichts weiß und der in ein Institut gebracht wird um dort etwas darüber zu erfahren. Doch damit hat sich die Ähnlichkeit jedoch schon erledigt. Auch wenn in Clarys Welt Hexen, Zauberer und andere märchenhafte Geschöpfe ihr Unwesen treiben, so gibt es auch Werwölfe, Vampire und Dämonen die ihrem klassischen Vorbild eher ähneln als sie es bei Potter tun. Deshalb empfand ich das Ganze mehr als Jugendgrusel denn als richtige Fantasy, auch wenn sie dort mit untergeordnet werden mag.

Die Altersfreigabe „ab 14“ ist gerechtfertigt, denn ab und an fließt schon mal etwas mehr Blut und die ganzen Gruselgestalten sind auch nicht gerade „kindgerecht“ aufgearbeitet worden, sondern siedeln sich recht nahe an den Vorbildern der erwachseneren Literatur an. Doch wird hier nicht gesplattert oder Orgien der Gewalt zelebriert. Der Gruselfaktor ist recht gelungen und die Bedrohungen der Hauptcharaktere recht „glaubhaft“ dargestellt, so das man sich als älterer Zuhörer nicht gelangweilt fühlt und jüngere nicht überfordert werden.

Bei der Charakterisierung der Hauptakteure hat sich Cassandra Clare nicht der gewöhnlichen Stereotypen bedient sondern recht eigenständige Personen entwickelt. Von der unnahbaren Schönheitsgöttin, über den seelisch nicht ganz sauberen Gutmenschen bis hin zur verdeckten Homosexualität ist alles vorhanden was solch eine Geschichte interessant machen kann. Doch wird hier „nur“ Clarys Aufbruch in diese neue Welt geschildert und das nimmt recht viel Platz in der Handlung ein. So wechseln sich zwar actionreiche Sequenzen mit den ruhigeren Erklärpassagen ab, doch kommen die spannenden Momente für mich anfangs teilweise etwas zu kurz. Das ist wohl der „Fluch des ersten Teils“, doch nach etwas über der Hälfte wird man dann mit mehr Action belohnt.

Andrea Sawatzki liest alles sehr flüssig und gut hörbar vor. Sie vesrcuht nicht den Charaktere einzelne Stimmen zu verleihen, sondern variiert nur leicht in der Betonung. Das reicht jedoch vollkommen aus, da die Geschichte sprachlich nicht so verworren ist als das man den Unterhaltungen nicht auch so folgen könnte. Viel Unterstützung bekommt sie von passender Musikuntermalung die sich, gerade in den spannenderen Szenen, sehr positiv auf die Atmosphäre der Lesung auswirkt. Ein paar Geräusche gibt es auch, doch werden sie nur in wirklich notwendigen Momenten gebracht und es wäre auch nicht aufgefallen, hätte man sie weg gelassen.

Ein recht passabler Anfang von dem ich mir mehr erhoffe. Die Spieler wurden vorgestellt, das Spielfeld vorbereitet und nun kann es gerne weiter gehen…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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