Vier Reisende machen nachts Halt in einer einsamen Schlucht. Da taucht ein Wildhüter auf und erzählt ihnen die Geschichte einer Inzestbeziehung aus der schließlich eine Kreatur, halb Mensch, halb Tier hervorgegangen sei. Noch ahnen die Reisenden nicht in welcher Gefahr sie sich befinden. Doch mit dem Auslöschen des Feuers besiegeln sie ihr grausames Schicksal…
Das Hexenglas
George ist ein Glückspilz, er hat die Liebe seines Lebens gefunden. Um ihr ein Geschenk zu machen, sucht er einen Antiquitätenhändler auf. Ein meisterhaft gearbeitetes Stundenglas mit rotem Sand zieht ihn magisch an. Doch der Verkäufer weigert sich, es ihm zu verkaufen. Es liege ein Fluch auf ihm. Als George trotz Warnung das Stundenglas umdreht, ist nichts mehr wie es vorher war.
Sprecher: Johannes Steck
1 CD, Spielzeit: ca. 80 Minuten
Bernd Rümmelein ist böse!
So war zumindest bei hören der beiden Geschichten ein Gedanke welcher mich ab und zu immer wieder überkam. Nein, Bernd Rümmelein ist nicht wirklich böse, das kann ich bestätigen, aber seine Fantasie ist es – definitiv.
So bekommt man hier wieder zwei Geschichten geboten die nicht nett sind. Sie haben keine Schönheit und Zuckerperlen mitgebracht, sondern ergehen sich an der Angst und den dunkleren Seiten der menschlichen Seele und Natur. Nichts ist so wie es scheint und die offensichtlichsten Endungen treffen nicht ein. Dies gilt besonders für die zweite Geschichte bei der ich das Ende schon förmlich sah, Rümmelein aber doch nochmals den Fluss herum riss und es anders enden lies als ich gedacht hatte – mit erstaunlich viel Platz für eine „Geschichte danach“, denn dieses Ende forderte gerade nach einer Fortsetzung.
So finden sich auch hier ein paar Hommangen an andere Autoren, zumindest vermutete ich diese dahinter. Bei der ersten Story schlich sich bei mir ein Fritz Leiber in den Hinterkopf und bei der zweiten dachte ich an einen Steven King der in Deutschland leben würde und sich einer klassischen Geschichte annimmt. Und wenn ich Hommage schreibe, dann meine ich das auch so. Nichts ist geklaut oder plagiiert – alles hat den recht individuellen Touch den Rümmelein bereits mit der ersten CD hat vorlegen können. Es ist vertraut doch trotzdem „neu“. Zumindest mag sich dieser Gedanke jedem Leser phantastischer Literatur unterschleichen der bereits seit den siebziger Jahren die Bücherreien nach Lektüre abgegrast hat. Man hat das selbe gelesen, in diesem Fall, Autor so wie Hörer.
Beide Geschichten werden wieder von Johannes Steck in Szene gesezt. Da beide Storys, die eine spielt in einer Fantasywelt und die andere im Jetzt, mit recht wenig Protagonisten ausgestattet sind hat er auch recht leichtes Spiel mit der Ausschmückung der ganzen Sache. Er nutzt jeden Charakter einzeln um seine Wandelbarkeit zu zeigen und belebt jede Stimme individuell.
Unterstützt wird erneut von der gediegenen Musik der Gruppe Corvus Corax. Die Stücke scheinen individuell ausgewählt zu sein, denn sie passen in die Fantasy genau so gut hinein wie in die heutige Geschichte.
Viel mehr zu erzählen gibt es da auch nicht außer dem Umstand das man sich die CD einfach anhören, sich in die Geschichten hinein fallen lassen und genießen sollte.
Bernd Rümmelein legt gut was vor, Johannes Steck kann schon lange richtig was und diese Mischung ist Unterhaltung pur…
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