Nein, ein normales Leben führt die 13-jährige Stephanie Edgley nicht. Während ihre Freundinnen sich zu Pyjamapartys treffen, verbringt sie ihre Zeit mit einem lebendigen Skelett. Um die Welt zu retten, versteht sich. Denn Stephanie und Skulduggery Pleasant stehen erneut vor einem knochenharten Fall: Baron Vengeous, einer der gefährlichsten Gegenspieler Skulduggerys, ist aus dem Gefängnis geflohen. Er hat einst ein Wesen geschaffen, das die Macht besitzt, die Gesichtslosen zurückzuholen. Nun will der Baron jenes Wesen erwecken – und somit den Weg für das Böse ebnen?
Sprecher: Rainer Strecker
Autorisierte Fassung, 6 CD, Spielzeit: 400 Minuten
Auch im zweiten Teil steht nicht unbedingt der „Gentleman mit der Feuerhand“ im Mittelpunkt des Geschehens. Nach dem, eigentlich in sich recht abgeschlossenen, ersten Teil wird der Zuhörer hier sofort und mit rasender Geschwindigkeit in den zweiten Teil hinein katapultiert. Die Geschwindigkeit mit der diese Lesung durchstartet ist beachtlich und die Atmosphäre, welche dadurch geschaffen wird, ebenfalls.
Die bekannten Figuren werden hier noch vertieft und die ganze Geschichte trieft weiterhin von dem Sarkasmus welcher „Skulduggery“ und „Stephanie“ so relativ einzigartig macht. Ihre Wortgefechte und Kommentare entlockten mir so manches Mal ein Grinsen, auch wenn die Geschichte doch etwas brutaler daher kommt als es noch beim Vorgänger der Fall war. Gewalt in diverser Art, und deren teilweise recht ausführliche Schilderung, ist hier öfter anzutreffen, auch wenn sie nicht unbedingt als Mittel zum Zweck fungiert. Zumindest machte es für mich den Eindruck als wolle der Autor damit auch eine Art von Reifungsprozess „Stephanies“ darstellen und sie etwas erwachseneren Dingen aussetzen als bisher.
Zu raten wäre es, sich vorher den ersten Teil zu Gemüte geführt zu haben. Es gibt zwar ein paar Hinweise auf geschehene Dinge, doch empfand ich diese als nicht ausreichend genug um mit dem zweiten Band problemlos in die Geschichte einsteigen zu können.
Rainer Strecker scheint sich eingelebt zu haben. Nach wie vor empfand ich ihn nicht gerade als den spielfreudigsten Hörbuchsprecher aller Zeiten, doch steht er hier seinen „Mann“, oder besser sein „Skelett“. Jede Betonung sitzt und er weiß Pausen dort anzubringen wo sie seiner Lesung noch mehr Gewicht verleihen. Die lebendigen Figuren der Handlung werden zwar alleine schon durch das geschriebene Wort gut getragen, doch schafft Rainer Strecker es ihnen noch mehr Blut und Saft zu geben und so die Lesung recht kurzweilig zu gestalten.
De Namensglossar im Booklet ist sicher für Zuhörer mit längere Hörpause eine nette Hilfe um sich die Charaktere schneller wieder in Erinnerung zu rufen. Und so gerät auch der zweite Teil zum skuril, gruseligem Hörvergnügen für junge und auch ältere Zuhörer, bei dem selbst ich mich zwischendurch erwischte nicht unbedingt mit solch einer Weiterführung der Geschichte gerechnet zu haben…
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