Monette erzählt einem Taubstummen, dass er die eigene Frau, weil sie ihn betrügt, am liebsten umbringen würde – und bereut dies bitter… Richard wird der eigene Hometrainer zum Verhängnis… Eine Katze entpuppt sich als alles andere als harmloses Haustier…
Sprecher: Sylvester Groth
4 CD, Spielzeit: 237 Minuten
Als zweiter darf sich nun Sylvester Groth an der subtilen Grauensmagie des Stephen King versuchen.
In der ersten Geschichte, „Stumm“(CD 1), ist es ein kleiner Anlass welcher den Stein ins Rollen ringt. Ein Vertreter für Bücher liest einen Anhalter auf welcher zu erkennen gibt das er stumm und taub sei. Da das Leben des Vertreters gerade komplett auf den Kopf gestellt wurde nutzt er die Gelegenheit dem Taubstummen seine Lebensgeschichte zu erzählen, in allen Einzelheiten.
In „Der Hometrainer“ (CD 2 und 3) erliegt ein Mann seiner Imaginationsgabe, welche beginnt seltsame Stilblüten zu treiben nachdem er erfahren hat das sein Cholesterinwert zu ist. Bei der „Höllenkatze“ (CD 3 und 4) ist der Titel Programm und in „Ayana“ (CD 4) schildert King seine Einstellung zum Tod.
Wie nicht anders erwartete geht King hier wieder tief in die Gefühlswelt des Menschen hinein. Er schafft es das man mit einem Mörder sympathisiert, das man Verwirrung eines Anderen nachvollziehen kann und das man auch Ängste miterlebt die man nicht selber persönlich ausstehen muss.
Immer wieder den normalen Durchschnittsbürger als „Held“seiner Geschichten im Auge, lebt Kings Grusel und Grauen von der Subjektivität der Betrachtung, die er zumeist dem Hörer selbst überlässt. Er wertet nicht, sondern gibt nur die Dinge vor, die sich dann beim Zuhörer irgendwie verselbstständigen und die er dann in seiner eigenen Vorstellung weiter verarbeiten kann oder darf. So wirken seine Geschichten auch nach dem hören noch etwas weiter, da sie niemals ein wirklich gutes Ende nehmen und ab und zu moralische Bedenken aufwerfen.
Sylvester Groth könnte man am ehesten als eine Art „Radiostimme“ bezeichnen. Er liest sehr bedacht, aber auch recht sparsam vor und lässt so den Geschichten den Vortritt anstatt seine Stimme in den Vordergrund zu stellen. So schafft er es spielend den Zuhörer in die Geschichte zu bannen und dort auch hindurch zu führen, ohne vom wesentlichen abzulenken.
Mehr „Futter“ vom Altmeister. Meist verstörend, aber immer unterhaltend…
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