07 – Eine weitere verwandte Seele

Anne-07Anne und ihre Busenfreundin Diana Barry verirren sich auf dem Weg zu einer Teegesellschaft im Wald. Plötzlich stehen sie vor dem kleinen idyllischen Steinhaus von Miss Lavendar Lewis. Manches haben die Mädchen über diese scheue Einsiedlerin bereits gehört, was insbesondere Anne neugierig macht, der Dame einen Besuch abzustatten. Sie staunen nicht schlecht, als ihnen ihre Dienerin „Charlotta die Vierte“ die Tür öffnet.

TrennstrichWie nicht anders erwartet wird Anne auch diesmal wieder in eine Menge Missgeschicke verwickelt, welche sie gewohnt souverän zu meistern versteht. Die positive Energie des aktiven Rotschopfs ist nicht zu bremsen, möge da auch kommen was wolle.

Ein wenig eingefahren kommt die siebte Folge der Serie jedoch daher. Die Missgeschicke sind zwar unterhaltend, doch hat Anne schon schlimmeres und teilweise auch lustigeres erlebt und alles recht gut überstanden. So erscheinen die meisten Erlebnisse eher wie eine Wiederholung alter Geschichten, oder Variationen des Themas. Auch sind die Streiche von Davy Keith mittlerweile zur Routine geworden und seine Zerstörungsarien sind recht schnell voraus zu sehen und nicht wirklich überraschend.

Erst zum Ende hin entfaltet sich wieder die Hörspielmagie welche die Titanier so auszeichnet. Als Anne an Lavender Lewis und Charlotta, die Vierte gerät stellt sich das wohlig“ Feeling der ersten 6 Folgen wieder ein. Auch werden Anne und Marilla mit einer Nachricht konfrontiert die das Leben auf Green Gables nachhaltig beeinflussen soll.

Das Anne erwachsener geworden ist merkt man an dieser Folge besonders. Die Unbeschwertheit, welche in den ersten vier Folgen komplett vorhanden war, tritt nun immer mehr in den Hintergrund. Aus den Abenteuern der frechen Göre sind die Irrungen und Wirrungen des Lebens einer jungen Dame geworden. Ein wenig vermisste ich die Leichtherzigkeit hier schon.

Die Inszenierung ist wieder so perfekt, oder fast perfekt, wie man sie bisher gewohnt ist. Doch diesmal fiel mir jedoch ein Negativpunkt auf. Der Erzähler, Lutz Mackensy, wirkte zwischendurch etwas gestückelt und abgehackt. Mir scheint das man hier die Zwischenatmer herausgeschnitten hat, was den Sprechfluss etwas unnatürlich wirken lässt. Bei den restlichen Sprechern ist dies jedoch nicht der Fall. Alle siebzehn Stimmakteure liefern eine sehr gute Vorstellung ab und die Figuren aus Avonlea erwachen erneut vor dem inneren Auge zum Leben.

Diesmal wollte sich die Magie der Titanier nicht vollkommen entfalten und die Story hing etwas durch…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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