Auf den Weltmeeren häufen sich 1866 rätselhafte Schiffsunglücke. Der Meereskundler Professor Aronnax und sein gleichmütiger Diener Conseil begeben sich auf eine Expedition zur Klärung der Vorgänge an Bord der Fregatte „Abraham Lincoln“. Eine Verfolgungsjagd beginnt, bei der die „Lincoln“ zerstört wird. Zusammen mit dem Harpunier Net Lands werden sie von der „Nautilus“ gerettet, wo sich ihnen Kapitän „Nemo“ vorstellt. Nemo hat nicht nur mit der Menschheit, sondern auch mit dem Erdboden gebrochen. Um sein Geheimnis zu wahren, werden sie zu einer Weltreise unter Wasser gezwungen. Eine faszinierende Reise voller Abenteuer beginnt: Sie sehen die Ruinen von Atlantis, kämpfen gegen Riesenkraken und Haie und werden im Strudel des Mahlstrom gefangen.
Sprecher: Andreas Dietrich
Ungekürzter Originaltext, 12 CD, Spielzeit: 838 Minuten
Wer bisher nur die Filme oder die doch teilweise recht üppig aufgepeppten Hörspiele kennt, der wird sich bei dieser Komplettlesung des Romanstoffes sicherlich ein wenig wundern. Wer atemberaubende Abenteuer erwartet und denkt das hektische Kämpfe aller Art an der Tagesordnung sind, der wird schnell eines besseren belehrt.
Verne lässt hier seinem Drang freien Lauf eine recht glaubhafte Utopie der Unterwassererforschung zu erschaffen. Was streckenweise wie ein Vortrag über die Möglichkeiten der Technik anmutet, wurde nach hundert Jahren dennoch fast so realisiert wie der Altmeister es sich ausgedacht hatte.
Die Geschichte wird aus der Sicht des Forschers Arronax erzählt. So fällt es dem Zuhörer recht leicht eine Bezugsperson zu finden und mit ihr in die Tiefen der Weltmeere ab zu tauchen. Doch sollte man dies ohne die heutigen Vorstellungen von Wertigkeiten und dem Wissen der heutigen Zeit tun. Man sollte sich ganz auf das einlassen was einem geboten wird, denn vieles von dem ist heutzutage als real belegt und eine Menge davon ist heute eher lustig zu betrachten. Auch ist der Umstand das Pottwale als von Grund auf böse Kreaturen angesehen werden, kaum noch nachvollziehbar und gehört dennoch in das Bild der Ansichten der damaligen Zeit.
Wer sich also auf eine wertungsfreie Reise einlassen kann und sich auch vor etwas antiquierter Sprache nicht scheut, der wird definitiv gut unterhalten werden. Hier passen auch Geschichte und Sprecher wieder zusammen wie die sprichwörtliche Faust auf das Auge. Wie auch in der Lesung von „Reise zum Mittelpunkt der Erde“, so legt Andreas Dietrich hier eine recht gediegene Unterhaltung vor. Auch wenn der Klang der Aufnahme zum Teil ein wenig hell erscheint, so habe ich dies beim hören auch eher als atmosphärisch empfunden, da Andreas Dietrich alles so altbacken und genau auf den Punkt der damaligen Zeit erzählt, oder zumindest wie ich mir das vorstellen, war dies ehe ein zusätzlicher Pluspunkt.
Für Freunde der gediegenen Unterhaltung ein Muss…
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