2001 – Odyssee im Weltraum

2001Im Mondkrater Tycho graben Forscher einen Millionen Jahre alten gläsernen Quader aus. Als ihn das Licht berührt, sendet er eine Radiowelle in Richtung Saturn. Die Amerikaner bemannen eine Raumfähre, um herauszufinden, was sich hinter dem rätselhaften Objekt verbirgt. Mit an Bord ist HAL, ein denkender Supercomputer. Doch der scheint seine Leistungsfähigkeit zu überschätzen …

Sprecher: Wolfram Koch

5 CD, Spielzeit: 352 Minuten

TrennstrichDas Menschenaffen Männchen Mondschauer entdeckt, zusammen mit seiner Sippe, eine seltsames Gebilde. Das Leben in seiner Zeit auf der Erde ist nicht gerade einfach, denn die Vorväter der menschlichen Zivilisation müssen sich ohne jedwede Hilfsmittel gegen die harte Natur zur Wehr setzen. Tödlich verlaufende Angriffe von Raubkatzen sind an der Tagesordnung, genau so wie die tägliche Drohgebärde gegen den Stamm, welche auf der anderen Seite des Flusses lebt.

Doch eines Tages ändert sich für Mondschauers Sippe alles. Sie entdecken ein Gebilde welches für sie vollkommen unverständlich ist. Als Mondschauer es berührt setzt er etwas in Gang das die Zukunft seiner Spezies grundlegend verändern soll. Das Gebilde entpuppt sich als Lernmaschine und sie bewirkte das sich die Sippe Mondschauers weiter entwickelt – von der Stufe der Menschenaffen zu den Affenmenschen, welche sich ihren Weg über den Planeten bahnen werden.

Zeitsprung – Vier Millionen Jahre in die Zukunft. Auf einem Mond im Sonnensystem wurde ein Gebilde entdeckt…

Arthur C. Clarke schildert in seinem Roman den Kampf des Menschen gegen die Maschine welche er selber erschuf. Da die Geschichte in den sechziger Jahren des vergangen Jahrhunderts verfasst wurde, ist die Sprache in der sie verfasst wurde auch dementsprechend beschaulich und hat nichts von dem was man heutzutage als reißerisch bezeichnen könnte. Alles wird haargenau und bis in das kleinste Detail hinein erklärt und sobald man sich an diese Genauigkeit der Einzelheiten gewöhnt hat macht es richtig Spaß der Geschichte zu folgen und zu sehen inwiefern Clarke recht hatte mit seinen Visionen – oder auch nicht.

Clarke stellt dem Menschen hier eine Bedrohung gegenüber welcher er nicht unbedingt gewachsen sein kann. Seine eigene Schöpfung wendet sich gegen ihn und er ist nicht in der Lage diese Wendung der Entwicklung sofort zu verstehen. Dies kann man auch als Clarkes damalige Warnung an den Menschen verstehen. Er war der Ansicht das sich der Mensch noch nicht auf der Stufe befinden würde in der er fähig wäre in den Weltraum hinaus zu treten.

Wolfram Koch schafft es die Geschichte so zu transportieren das die ausführlichen Schilderungen Clarkes nicht zu sehr auf Langeweile ausgelegt sind. Er betont alles so intensiv das man ihm folgen kann und streckenweise sogar gebannt folgen will oder gar muss. Spiel findet sich nur wenig wieder, welches die Grundgeschichte aber auch nicht unbedingt zulässt. So hat er genau den Ton getroffen welchem es bedarf eine sehr ruhige und intensive Story über die komplette Spielzeit ohne große Durststrecken zu bewältigen.

Wer Action oder gar Space-Opera sucht, der ist hier am denkbar falschesten Ort. Wer sich allerdings auf eine sehr gut durchdachte und damals wohl auch relativ wahrscheinliche Geschichte, zumindest was die technische und moralische Entwicklung angeht, einlassen möchte und kann, der wird hier gute Unterhaltung finden…

 

Thomas Rippert
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