Schon seit Anbeginn der Zeit leben die Drachen in den Koan-Bergen. Doch an einem Herbstmorgen ist alles anders. Die Bewohner des abgelegenen Dorfes Hequis im Norden erschrecken, die Drachen haben die Berge verlassen und ziehen als gewaltige Formation durchs Land. Vor vielen Jahrhunderten verjagten die Drachen in einer drei Tage und Nächte währenden Schlacht die Dämonen hinter die Koan-Berge. Dämonen, die bis dahin unbesiegbar schienen. Der Legende nach wachen diese monströsen Drachen seitdem über die Menschen, sind Sinnbild des Schutzes und Bestandteil des alltäglichen Dorflebens am Fuße der Berge.
Sprecher: David Nathan
8 CD, Spielzeit: 263 Minuten
Das nicht alle Drachen böse sind, wie in den meisten Geschichten, versucht Autor Falko Löffler mit dieser Geschichte zu beweisen. Die Menschen standen vor ihrer kompletten Ausrottung durch blutrünstige Dämonen, doch die Drachen mischten sich in die Schlacht ein und entschieden sie für sich. Die Menschheit überlebte und hat seitdem einen Beschützer an ihrer Seite der nicht so einfach zu überwinden ist.
Doch sind die Dämonen nicht vollkommen zurückgeschlagen worden. Sie rüsten sich erneut um zum letzten Schlag auszuholen der alles Leben vernichten soll. Seld, ein Gemeindevorsteher, hat seit langer Zeit Visionen in denen er mit seiner Frau redet. Das ist an sich nicht wirklich verwunderlich, doch ist seine Frau tot. Sie wurde vor langer Zeit den Drachen geopfert. Seinen Visionen und Eingebungen folgend macht sich Seld mit einer kleinen Gruppe auf um in der Heimat der Drachen die Geschicke der Welt mit zu entscheiden.
„Kenne ich schon…!“ schoss es mir nach den ersten paar Minuten durch die Hirnwindungen. Das was man hier zuerst geboten bekommt ist alte Hausmannskost welche nur erneut aufgewärmt wurde. Doch das ist ein Vorurteil welchem ich zuerst willig erlag. Auch wenn es sich beim „Drachenwächter“ um eine Trilogie handelt, so durchbricht der erste Band schon die gewohnten Konventionen.
Falko Löffler hält sich nicht an die normalen Vorgaben: Teil Eins: stelle alles ausführlich vor, Teil Zwei: schlage alles kaputt, gerne auch ein paar beliebte Figuren, Teil Drei: füge alles wieder zusammen. Im ersten Teil der Geschichte kommen schon ab und an Längen auf, da er doch recht viele Stereotypen bedient welche man aus anderen Fantasygeschichten kennt. Doch wer durchhält wird belohnt. Mag man auch nicht mehr daran glauben das sich die ganze Story noch irgendwie interessant gestalten könnte, doch reißt der Autor knapp vor der Hälfte alles herum und präsentiert noch ein paar recht unerwartet Dinge.
Je länger alles voranschreitet desto interessanter werden die Charaktere, im besonderen Seld, da sie nicht wirklich der befürchteten Norm entsprechen. Der Held ist eigentlich gar keiner denn er kann nichts von dem aufweisen was normale Helden so präsentieren. Seld ist eher ein Underdog der sich nicht wirklich dafür eignet die Welt zu retten und so hat man zuerst auch leichte Probleme ihn als die führende Figur zu akzeptieren. Er wirkt so „normal“ wie selten eine Heldenfigur und man kann es verstehen, das er in seiner Situation lieber tot wäre denn noch auf Abenteuer auszugehen.
David Nathan ist ein sehr erfahrener und auch talentierter Hörbuchsprecher, doch hier schafft auch er es nicht die ersten Stunden so zu überbrücken das man nicht gerne wieder abschalten möchte. Er ist nicht wirklich ein Spieler und seine Charaktervariationen unterscheiden sich nur minimal. Zwar ist sein Timbre sehr angenehm und seine ruhige Erzählweise recht einschmeichelnd, aber wer nicht weiß das die Geschichte noch richtig an Fahrt aufnimmt, der könnte sich auch schon nach der Hälfte der Spielzeit von Seld und Co. verabschieden – was nicht zu empfehlen wäre.
Ein wenig unglücklich bin ich auch über die Verpackung der CDs. Die 5-Einzel-CD sind zwar in einem netten Schuber versteckt, doch leider befindet sich jede CD separat in einem einzelnen CD-Tray. So nimmt das Hörbuch mehr Platz weg als sein Verlagskollege „Cademar“, welcher bei einem Umfang von 8 CD mit 4 CD-Trays auskommt.
Geduld ist eine Tugend und hier wird sie durch die Geschichte auf die Probe gestellt. So gilt hier die vorrangige Devise: Lieber Hörer, dranbleiben – es wird besser…
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