2136: Ein Notruf hat den Raumnotrettungskreuzer »Florence Nightingale« zur »Barrakuda« geführt. Im leeren Luxuskreuzer entdeckt Vormann Grischa Romen Spuren eines Verbrechens, das er sich nicht erklären kann. Als er zur Erde zurückkehrt, stellt er fest, dass sich das politische Klima der Union inzwischen verändert hat. Bereits ausgerottet geglaubte Fremdenfeindlichkeit ist wieder aufgeflackert, und bald muss der stolze Tzigan um sein Leben fürchten …
Als Nikolai von Michalewsky 1983 den Mark Brandis-Band „Planetaktion Z: Treibjagd im Weltraum„ veröffentlichte, mag er vielleicht geahnt haben das die Handlung des Romans bis in die heutige Zeit nichts an Aktualität verlieren würde.
Auch wenn die Handlung des Buches recht ansehnlich modifiziert wurde, was Handlungsorte und Verhalten diverser Protagonisten betrifft, so hinterlässt sie doch gerade in der momentanen Politiklage in Deutschland, einen sehr unangenehmen Nachgeschmack was den Fakt betrifft das die Geschichte stets zyklisch verläuft und der Mensch nicht umfassend in der Lage ist aus ihr seine Lehren zu ziehen und diese auch umzusetzen.
Die Produzenten scheuen sich nicht die sich langsam entwickelnde Geschichte mit vielen bedrückenden Momentaufnahmen zu spicken, welche den Hörspaß zwar nicht trüben, ein Just-For-Fun-Feeling allerdings gar nicht erst aufkommen lassen.
Fremdenhass und Verurteilung einer ethnischen Minderheit in Zeiten von Not und Gefahr ist nichts unbekanntes in der Geschichte des Menschheit und somit liegt es nahe, das sich dieses Verhalten auch in einer fiktiven Zukunft nicht ändern wird. Hier zeigt sich der Realitätsbezug der Geschichten um Mark Brandis erneut auf brutale Art und Weise.
Der Hauptantrieb der Geschichte ist diesmal Grigori Romen, welcher als Zigani in weltpolitische Unruhen verstrickt wird und in interpretatorischer Pervertierung einer Rettungsmission fälschlicherweise als Sündenbock für Dinge herhalten soll, mit denen er nicht im entferntesten zu tun hat. Der Titelgeber der Serie, Mark Brandis, spielt hier nur eine untergeordnete Rolle und ist eher Mittel zu Zweck, denn das er die Handlung tragen würde.
Die Sprecher bewältigen ihren Job wie gewohnt und das Produktionsteam ist ebenfalls mit vollem Elan bei der Sache. Dies ist eigentlich müßig zu erwähnen, denn Qualitätsschwankungen innerhalb der Serie traten bisher nur in den Storys an sich auf, niemals jedoch in der Umsetzung.
Man muss sich durch die ersten Handlungsminuten beißen und die erneute Charakterisierung von Romen und seiner Umgebung über sich ergehen lassen, bis das man auf den dunklen Kern des Ganzen trifft. Dies ist jedoch notwendig um mit den Figuren „leiden“ zu können, wenn sie Gewalten ausgeliefert sind, welche von Wenigen kontrolliert werden um Viele zu unterdrücken.
Das bisher dunkelste Kapitel der Saga, denn real aktueller geht es kaum noch.
Und hier die Meinung des SciFi Watchman Christian Loges!
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