„Die Dünen des Thar erreichten an manchen Stellen der indischen Wüste eine Höhe von fünfhundert Metern. Roter Sand wehte, getragen von den Winden des Indus, über dieses gigantische Land, dass in seiner Einzigartigkeit und den Atem beraubenden Weite nur ein Sinnbild göttlicher Schöpfung darstellen konnte. Myrkjartans Lippen waren aufgesprungen. Mühsam hielt er mit dem Kamel schritt, an dessen Sattel sie ihn mit einer Lederschnur gebunden hatten.“
Die „Tanelorn-Schänke“ hommagiert erneut den Großmeister der Fantasy, Michael Moorcock – doch bei der bleibt es nicht. Und auch sonst die Symbolik des Beginns der letzten Folge der ersten Staffel des „Blauer Planet“ gigantisch. Die Endzeit scheint angebrochen zu sein und die alten Werte schwinden und verschwinden immer mehr.
Nicht lange dauert es, und die Grausamkeiten der Menschen gegenüber den Tieren werden erneut in den Mittelpunkt des Geschehens gerückt. Diesmal hat die Geschichte um eine Tierschändung jedoch eher einen metaphorischen Charakter, denn es dreht sich um Leben und Überleben – auf Kosten der Umwelt. Kurz darauf wird erneut eine weitere Grausamkeit in menschlichem Handeln ausgepackt – Tierkämpfe auf die Wetten abgeschlossen werden.
Die Haltung des „Nichts ist so wie es war und es verändert sich alles!“ wird weiter bei behalten. Die letzte Episode der ersten Staffel schließt zwar nicht alle Löcher der Geschichte oder klärt alles komplett auf, doch kann man in ihr einen Abschluss des ersten Handlungsabschnittes sehen. Dies wird alleine schon durch die abschließenden Worte des Wirtes der Tanelorn-Schänke klar.
Verwirrung ist auch hier wieder angesagt, doch so langsam gewöhnt man sich an diesen Wegbegleiter beim Hören der Serie. Die Inszenierung ist nach wie vor auf gewohnt hohem Niveau und die Sprechermischung wirkt insgesamt recht homogen und stabil, ohne nervige Aussetzer vorweisen zu können. Neben einem Gigant der akustischen Unterhaltung wie Helmut Krauss agieren Sabrina Heuer, Tom Steinbrecher, Marc Schülert und viele andere gut und glaubhaft in Rollen und Rahmen.
Auch hier ist der Anfang diesmal das Ende du das Ende ein neuer Anfang – mittlerweile schon fast synonym für den „Blauer Planet“…
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