74 – Lupinas Sohn

74Ganz London erzittert vor Werwolfangriffen unter der Führung von Luparo. Geisterjäger John Sinclair und sein Kollege Suko machen die Brutstätte des Bösen in der Vorstadt Stanmore aus. Auf einem abgelegenen Gehöft nahe dem Tykes Water Lake stellen sie schließlich Luparos Mutter: Lupina, die Königin der Wölfe. Doch anstelle des erwarteten Showdowns geschieht etwas völlig Überraschendes…

TrennstrichDie Mordliga ist am Ende, endlich, und ihre Mitglieder beginnen sich gegenseitig zu zerfleischen im Streit über die noch existierenden Reste. Neben der Vampir-Elite gibt es nun die Werwolf-Elite und wie lange dies alles bestand haben wird, darüber wollen John Sinclair und sein Team ein wenig mitreden.

Der Geisterjäger reagiert wieder wie gewohnt und Jane Collins scheint fast schon vergessen zu sein. Sein Kampf gegen das Böse geht ungehindert weiter und auch seine Libido bekommt erneutes Futter vorgeworfen. Dieses recht seltsame Verhalten kann man nicht dem Produktionsteam negativ unter die Jacke schieben, sondern muss der recht flappsigen Umgangsweise des Herrn Rellergerd mit seinen Charakteren zugeschrieben werden. Mal leidet John so sehr das er nicht einmal eine Tasse Kaffee getrunken bekommt, dann wird wieder mit vollem Feuereifer durch die Bettlaken gehüpft.

Dieses Verhalten kommt der Interpretation von Frank Glaubrecht auch zu Gute, denn der Sprecher versorgt seinen akustischen Schützling immer mehr mit akustisch negativem Flair. Vielleicht ist das zu subjektiv betrachtet, doch der sympathische Geisterjäger des Beginns der Serie ist seit ein paar Folgen einem Unsympath gewichen. Das kann gewollt sein, ob der Erlebnisse der letzten Zeit, oder es kann daran liegen das dem Sprecher die Arbeit so langsam nicht mehr wirklich Spaß macht.

Die Story an sich bringt nicht viele Überraschungen, eigentlich gar keine, denn im rellergerdschen Universum ist noch lange keiner so tot das man ihn nicht doch aus irgendeinem Ärmel wieder hervorzaubern könnte. Auch kann man sich mit keinem der Protagonisten, böse oder gut, identifizieren und so ist es eigentlich egal ob Glenda Perkins nun das zeitliche segnet oder nicht. So kommt dann auch in den Bedrohungsszenen keine wirklich Spannung auf, den entweder die Figuren überleben, oder eben nicht – mir ist dies subjektiv egal.

Die erhoffte Spannung, welche mit der Schlussszene der vorherigen Folge aufgebaut wurde – Schlagwort: „The Howling“ ähnliche Werwolfkolonie – konnte leider nicht in diesen Teil übernommen werden. Zu sehr plätschert die sich ständig um sich selbst drehende Befreiungsaktion vor sich hin, als das auch nur entfernt Atmosphäre schaffen kann. Zumindest hat man sich das neue Intro hier erspart, was ich positiv anrechnen möchte.

Leider sind die beiden Romanhefte – Sinclair Taschenbuch 11 und Heftroman 215 – wichtig für die fortlaufende Geschichte, auch wenn sie nicht wirklich großartige Auswürfe in ihrer Erzählung darstellen. Es wäre zu wünschen dass sich das Produktionsteam um Dennis Ehrhardt an der „Vorgabe“ der „Perry Rhodan“ von STIL orientieren würde und mehrere Heftromane – sobald sie mehr Geschwafel als Handlung beinhalten – zusammenfasst.

Die Inszenierung ist gut gelungen und die Sprecher machen ihren Job wie gewohnt souverän. Mehr ist eigentlich zum Umsetzung nicht zu sagen, denn die wird sich sicher nicht mehr ändern – es liegt nur noch an den vorgebenden Geschichten, alles zum „besseren“ zu wenden…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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