01 – Der Anfang

SE-01Ein bestialischer Mord erschüttert eine kleine Gemeinde in Schottland. Der Hauptverdächtige scheint verwirrt, redet von einer lebenden Leiche. Hilfesuchend wendet sich die örtliche Polizei an Scotland Yard. Inspektor John Sinclair nimmt sich des Falles an. Was für den kühlen Analytiker als Routineauftrag beginnt, gipfelt in einem apokalyptischen Szenario des Schreckens: Werden die Toten in die Welt der Lebenden zurückkehren?

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Diese Frage ist berechtigt, denn der Sinclairhörer, welcher schon seit 2002 mit an Bord ist, wird hier den wohl heftigsten Aha-Moment seines Lebens haben. Alles hat einen Anfang, so auch die Saga um den meist verkauften Groschenromangeisterjäger Deutschlands – John Sinclair. Und 2002 wurde eben genau dieser Anfang, nach bereits 18 Folgen regulärer Serie, nachgereicht. Hier wird die Geschichte erzählt wie John sein Kreuz bekam, er auf den Titel „Sohn des Lichts“ festgelegt wurde und der Yard ihm seinen ersten übernatürlichen Fall verpasste.

Da die reguläre Serie viele der guten Geschichten in der Vertonung übersprungen hat, so scheint man diese jetzt ebenfalls nachreichen zu wollen – und alles beginnt jedoch diesmal direkt beim Anfang. Und dieser ist genau so wie er 2002, bis auf das neue Covermotiv und Serienlayout, hergestellt wurde. Nichts hat man verändert und selbst die Trackbenennungen für I-Tunes sind 1:1 übernommen. Für Neueinsteiger in den Kosmos des Lichtssohn sicher eine nette Sache, für Altfans stellt sich sicher die Frage des „warum nochmal?“.

An Aktualität und Zeitgeist hat die Inszenierung absolut nichts verloren, denn 2002 war man selbst einer Vielzahl der heutigen Produktionen bereits um Meilen voraus. Die akustische Materialschlacht, welche sich Sinclair mit seinen Feinden hier liefert, ist nach wie vor Kopfkino in 3D und Surroundsound.

Und nicht nur die Soundkulisse ist Hollywood, auch die Sprecher sind es – oder besser: deren Stimmen, welche man mit vielen Stars der damaligen Zeit assoziiert. Man bekommt nicht nur Frank Glaubrecht, Joachim Kerzel – damals noch der meist beschäftigte Hörbuchsprecher, Franziska Pigulla, Detlef Bierstdt und den Rest der gewohnten Mannschaft geboten. Einzig auf Martin „Suko“ May muss man verzichten, denn die Figur existierte damals in den Gespenster-Krimi-Romanen noch nicht. Ansonsten liest man in der opulenten Sprechliste noch: Nana Spier, Wolfgang Condrus, Joachim Tennstedt, Volker Brandt, Oliver Rohrbeck, Tobias Meister, viele mehr und selbst Autor Helmut „Jason Dark“ Rellergerd ist zu hören.

Packend ist die Geschichte, jedoch eher durch die Explosionen und die Randale, denn weniger durch den Grusel, den man damals schon schnell beiseite gelegt hatte. Für Altfans der Serie ein nettes Gimmick, für Neueinsteiger eine Muss, denn der „Anfang“ ist ein Klassiker der neuzeitlichen Hörspielkunst…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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