09 – Sternengezücht

Danger-09Neufundland 1927: In dem kleinen Küstenort Hillington Point geschehen unheimliche Dinge. Tote, schleimgefüllte Fische werden an die Küste gespült, die Besatzung eines Fischkutters verschwindet auf der Suche nach einem ertrunkenen Kind. Als Jaryd Flanagan von seiner Leuchtturminsel aus merkwürdige Sternenkonstellationen beobachtet, schenkt ihm zuerst niemand allzu große Beachtung. Nur der hinzugezogene Leiter eines Observatoriums. Er hat düstere Vorahnungen…

TrennstrichSei gegrüßt, werter Leser dieser Zeilen. Meine Name ist (fiktiv) Lovecraft, Howard Phillips Lovecraft.

Ich weiß nicht ob Sie mich kennen oder mein Werk jemals in Augenschein genommen haben. Ich hatte vor vielen Jahrzehnten die Idee das die Menschheit nur ein missglücktes Experiment einer größeren Rasse aus dem All gewesen ist und diese Rasse irgendwann einmal wieder auf der Erde auftauchen würde um sich ihren Besitz wieder anzueignen. Da mir Namen wie „G´Nort-Akzul“ oder ähnliches zu seltsam erschienen nannte ich sie einfach „Die Großen Alten“ – was mir eine Menge an Erfinderstress ersparte.

Und dieses Konzept schien in den letzten Jahrzehnten vielen Schreiberlingen phantastischer Literatur so gut zu gefallen, das sie sich oft und freizügig daran bedienten. So auch hier ein gewisser Andreas Masuth. Die Bearbeitung meiner Grundidee ist ihm gut gelungen und er scheint meine Intention gut verinnerlicht zu haben. Doch ist es nicht fein sich selbst die „Idee“ zu zu schreiben, denn sein Werk ist so eigen, das er es nicht nötig hat sich mit fremden Schreibfeder zu schmücken.

Mit diesem hörbaren Werk hat man sich beim Label Maritim viel Mühe gegeben. Viele Geräusche, wie sie realer nicht sein könnten, erwecken die düsteren Gestalten meiner Fantasie, in der Bearbeitung von Herrn Masuth, zum Leben innerhalb der Gehörgänge und Windungen des menschlichen Gehirns. Auch sind die musikalischen Stücken mit viel Chorwerk versehen und erfreuen das Ohr mit Zusatz.

An Schauspielern sind ebenfalls viele vorhanden die ihr akustisches Werk verstehen. Doch gelang nicht immer eine gute Auswahl in der Altersbestimmug der Charaktere. Der junge „Patrick Crawley“ wird von Lutz Riedel vertont, welcher jedoch streckenweise ein wenig zu alt klingt. Dagegen wird der Vater von Patricks Braut „Deidre“ so jung durch Gerhard Aktun belebt, das man diesen Charakter auch nicht wirklich glauben kann. Dennoch vermögen diese beiden Faux Pas es nicht de Stimmung zu drücken, denn Karen Schulz-Vobach, Torsten Münchow, Michael Habeck und andere machen diese wieder wett. Seltsam mutet nur wieder Sandra Schwittau an, welch sich irgendwie nicht vom Image lösen kann junge Jungen zu sprechen.

Hätte ich damals gewusst wie sehr man meine Werk verinnerlicht hat, sie erinnern sich meines Namens den ich Ihnen zu Beginn nannte, so wäre ich mehr als erfreut gewesen. Düstere Atmosphäre und eine, wen auch für mich vorhersehbare, Geschichte erschaffen hier 59 Minuten beste Unterhaltung. Auch der Umstand alle im Jahr 1927 spielen zu lassen ist ein zusätzlicher Pluspunkt, den technisch ist hier nicht viel Hilfe zu erwarten und somit die Bedrohung noch größer.

Dunkel, düster und beklemmend gut…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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