Aura Institoris, Tochter eines Alchimisten, enthüllt das schreckliche Geheimnis ihrer Familie. Ausgerechnet der Mörder ihres Vaters, der geheimnisvolle Hermaphrodit Gilian, befreit sie aus dem Mädcheninternat in der Schweiz – und aus den Klauen grausamer Mörder. Auf der Spur vor Auras entführter Schwester Sylvette reisen die beiden nach Wien. In den Katakomben unter der Stadt geraten sie in einem Konflikt, dessen Wurzeln weit zurück ins Mittelalter rechen…
Aura ist im Internat wie gefangen und Christopher verheimlicht den Tod von Nestor Institoris immer noch vor der restlichen Familie. Stattdessen führt er die Experimente seines Stiefvaters weiter und versucht nun, statt den Stein der Weisen zu finden, das Kraut des Gilgamesch zu züchten, welches ebenfalls ewiges und junges Leben verheißt. Aura hingegen will sich nicht in ihr Schicksal fügen und versucht aus dem Internat zu fliehen – doch die Flucht misslingt. Zurück im Internat wird sie unter Drogen gesetzt und so von Gillian, dem Mörder ihres Vaters, gefunden und befreit. Gemeinsam reisen sie nach Wien um dort Lysander den Gar aus zu machen. In Wien treffen sich die Wege der beiden mit denen der Stiefbrüder Auras – Christopher und Daniel. Sie sind nach Wien gekommen da sie eine Spur der entführten Sylvette verfolgen. Sie machen sich gemeinsam auf um sich Gerechtigkeit zu verschaffen.
Gothic-Drama, das fiel mir bei dieser Folge sofort ein. Entwickelt sich die Geschichte doch eher in die Richtung eines „Edgar Allan Poe“ denn das Monster oder übersinnliches auftaucht. Die Definition Mystery finde ich nach wie vor recht unangebracht.
Endlich lockert sich die Inszenierung etwas auf und die Geschichte bekommt mehr Fahrt. Die Charaktere wurden ja auch in der ersten Folge genug ausgeleuchtet und jetzt kann es endlich daran gehen die ganze Entwicklung der Ereignisse voran zu treiben. Deutlich mehr Action wird diesmal geboten, wobei diese noch lange nicht im Vordergrund steht. Da stehen immer noch die zwischenmenschlichen Beziehungen aller Protagonisten untereinander. Große Überraschungsmomente, in dieser Hinsicht, gibt es jedoch nicht. Christopher zeigt sich als ränkeschmiedender Erpresser, Gillian erforscht weiter seine Vorliebe zu seiner Art von Gerechtigkeit und Aura wird mit jeden Ereignis erwachsener und abgeklärter ihrer Umwelt gegenüber.
Aber zurück zur aufkommenden Action. Zumeist wird diese während Handgemengen aufgebaut, doch die Art wie dies geschieht ist das beachtenswerte. Man setzt eher auf die brutale Abschreckung der Gewalt denn auf deren Nutzung als Mittel zum Zweck. In einer Tötungsszene kommentiert Friedhelm Ptok, aus der Sicht des Erzählers, dies mit solch eiskaltem Abstand als würde er ein Kochrezept verlesen. Dies gibt dem ganzen Geschehen noch mehr Brutalität und Tiefe, welche auch durch die hierbei nur sehr spärlich eingesetzte und sehr ruhige Musik noch mehr verstärkt wird. Zur Krönung des ganzen begleitet Timmo Niesner, in der Rolle des Christopher, die Szene mit seiner Sicht der Dinge, welche er als agierende Person schildert und die ganze Grausamkeit des Tötungsaktes mehr in den Vordergrund bringt. Dies alles ist beeindruckender als jede hektische Actionszene gleicher Art aus anderen Produktionen, denn gerade durch die Ruhe und „Sicht von außen“ wirkt dies alles noch bedrückender und beklemmender.
Ein weitere Schritt nach vorne in der Geschichte der Aura Institoris. Wesentlich packender und spannender wie der erste Teil…
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