Nach einem verheerenden Drachenangriff treiben Lea und die Krieger aus Norland auf einem kaum noch seetauglichen Schiff ziellos über den Ozean. Während der Proviant langsam knapp wird und die Hoffnung, rettendes Festland zu erreichen, schwindet, entdecken die Matrosen plötzlich eine Meerjungfrau im Wasser und nehmen sie an Bord. Ein schwerer Fehler, wie sich bald herausstellt: Denn die wunderschöne Nixe verdreht nicht nur allen Männern auf dem Schiff den Kopf, sondern bringt auch eine tödliche Gefahr mit sich…
Nichts ist so wie es scheint, in der Dimension von Dragonbound. Ein vermuteter Feind kann sich als Freund entpuppen und die grausame Realität dennoch eine unerwartete Schönheit entwickeln.
Weitere Fabelwesen, welche aus unserer Sagenwelt stammen, bevölkern Dragonbound in der zweiten Folge. Diesmal lernt man die Pendants der Nixen und eine aggressive Art von Wassernöck kennen. Beides ist bekannt, aber nur die Grundzüge entsprechen den bisherigen Figuren. Das es „gut“ ausgehen muss ist klar, doch wird nicht jeder, welcher das Abenteuer im ersten Track noch mit bestehen darf, auch den letzten Track lebend erreichen – die See fordert eben ihre Opfer.
Neue Charaktere werden eingeführt, von denen allerdings nur die Assassine Sandrina Bestand haben wird. Die kaltblütige Auftragsmörderin wird von Claudia Urbschat-Mingues akustisch mit einer gehörigen Portion Menschenverachtung und unterschwelligem Wahnsinn verkörpert, sodass beim hören unweigerlich Gänsehaut aufkommt und sich Sandrina als ernstzunehmende Gegnerin präsentiert, welche Lea und ihren Freunden noch viele Probleme bereiten wird.
Über Sprecher und Inszenierung gibt es nicht viel mehr als für die erste Folge auch zu erzählen. Bettina Zech, als Lea, gibt die toughe und um keinen Fluch verlegene Dimensionsreisende mit viel Liebe zu akustischen Detail zum besten – auch wenn der „ich will nach Hause“-Faktor dem Charakter irgendwie vollkommen fremd zu sein scheint. Christian Rudolf glänzt als heroischer Ladysaver „Telon“ und Jann Ottmann nörgelt sich kämpfend durch seinen „Rodge“. Neben Ulrike Stürzbecher, in der Rolle der Nixe Lavinia, und Martin Sabel als eher erfolgloser Magier „Dogo“, sind die restlichen Sprecher nur Nebencast, denn die Rollen sind zu kurzlebig um wirklich Eindruck zu hinterlassen.
Der Titelsong (wieso kommen die Titelsongs eigentlich immer am Ende eines Hörspiels?) wird von der Band „Mystelle“ beigesteuert. Leider war es mir nicht möglich diese Band virtuell nach zu recherchieren. In typischer Fantasy-Softheavy-Manier ist dieser Song ein nettes Goodie und die Sängerin könnte Bettina Zech sein, was jedoch nur am Timbre festgemacht und mehr geraten als gewusst ist.
Auch der zweite Teil weiß mit viel Spaß an der Spielfreude und einer kurzweiligen Geschichte zu überzeugen und der Trailer der dritten Folge verheißt auch keinen Abbruch dessen…
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