Ein uralter, böser Kult, der tief unter New York City lauert, verwandelt U-Bahn-Stationen in blutige Altäre für rituelle Opferungen. Kreaturen aus Blut kriechen die Abflussrohre empor, ein unsichtbarer Höllenhund verschlingt menschliches Fleisch, verwahrloste, brutale Kinder durchstreifen die Straßen bei Nacht und machen aus Mord ein Grauen erregendes Spiel. Carl Lanyard – Schriftsteller und Okkult-Forscher – riskiert sein Leben, seine Liebe und seinen Verstand, als er den Kampf gegen die unaussprechlichen Mächte der Dunkelheit aufnimmt…
Mit John Shirleys bahnbrechendem Horror-Thriller Kinder der Hölle – erstmals ungekürzt sowie vollständig neu übersetzt (und ergänzt um ein Vorwort von Edward Lee und um farbige Illustrationen von Christian Dörge) – startet der Apex-Verlag die Veröffentlichung einer ebenso umfangreichen wie sorgfältigen Werkausgabe des Autors.
„Manchmal kommen sie wieder!“, um es einmal mit Stephen King zu formulieren…
…die Dinge, welche man im bisherigen Leseleben irgendwie verpasst hat.
„Kinder der Hölle“ aus dem Apex Verlag ist in Deutschland keine neue Geschichte, denn es gab bereits eine Auflage des Buches im Jahr 1984, welche der Heyne Verlag herausgebracht hat. Doch irgendwie ist das Buch seinerzeit an mir vorbeigegangen, im Wust des damaligen Revivals des Horrorgenres an sich.
So ist es umso erfreulicher, dass der Münchner Verlag dem Ganzen eine Neuauflage bescherte, welche sich nicht nur auf das von mir so wenig geschätzte eBook beschränkt, sondern von dem es auch eine greifbare Taschenbuchausgabe gibt.
Auch nutzt man hier die Möglichkeit, das Buch mit interessanten Zusatzinformationen zu bestücken, um dem Leser das Erlebnis noch mehr abzurunden. Neben einer Vita des Autors enthält der Band auch eine Anmerkung desselbigen, ein Vorwort von Edward Lee und mehrere Illustrationen, welche sicher nicht in der Heyne-Ausgabe zu finden waren, da sie von Verlagschef Christian Dörge selbst stammen.
Die Story als solche, hat es in sich. Wenn man bedenkt, dass der Roman heute bereits seine siebenunddreißig Lenze auf dem Buckel hat, so kann er dennoch problemlos mit zeitgenössischen Publikationen mithalten. John Shirley hat alles so „schwammig“ gehalten, dass man auch nicht wirklich den Finger auf den genauen Zeitpunkt legen kann, zu dem die Story denn spielt – diverse Kleinigkeiten außer Acht gelassen.
Ebenfalls bringt einem das Buch erneut plakativ in Erinnerung, das brutale Gewalt und rasendes Tempo in einem Roman keine Erfindung der Neuzeit sind, sondern sich dies bereits in den achtziger Jahren des vergangenen Jahrtausends problemlos finden lässt.
Somit bekommt man also einen zeitlosen Klassiker in neuem Gewande, an dem scheinbar nicht zu viel herumgedoktort wurde um ihn auf den neusten Stand zu bringen und dem man das Flair der damaligen Renaissance gelassen hat.
Die Charaktere haben genug Tiefe um glaubhaft zu sein, die Story genug Tempo und einen recht straffen Spannungsbogen um unterhaltend zu sein, doch manchmal wird der Lesefluss durch etwa behindert, welches ein Problem der Neuzeit ist – dem mangelhaften Lektorat. Leider kam bei mir auch in diesem Buch der Fehlerteufel zu oft vor und brachte mich das ein oder andere Mal in den fraglichen Genuss mir überlegen zu müssen was ich denn da nun gerade gelesen hatte, da ich den Sinn nicht verstand.
Trotzdem sind die „Kinder der Hölle“ eine Lesereise Wert, denn sie bieten unkomplizierte Unterhaltung ohne zu viel Geschnörkel und Umstand.
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