Ein Hüne namens Frankenstein verschleppt den nichts ahnenden Jamie an den geheimsten Ort Großbritanniens: das Department 19, verantwortlich für die Bekämpfung des Übernatürlichen. Gegründet vor über einem Jahrhundert von niemand Geringerem als Abraham Van Helsing, dem Bezwinger von Dracula. Mit der Hilfe des Departments muss Jamie seine Mutter vor einem grauenhaften Vampir retten – während etwas viel Älteres sich regt, das selbst das Department 19 nicht bezwingen kann …
Dass die Menschheit vor den Mächten der Dunkelheit beschützt werden muss, ist ein Fakt. Doch wer kann so einen Job übernehmen, denn diese Aufgabe ist größer als gedacht? Ein einzelner Geisterjäger, Dämonenhasser oder Dämonenkiller würden da schnell an die Grenzen der Belastung von Mensch, Materie und Finanzen geraten.
Jamie Carpenter, ein sechszehnjähriger Teenager, soll die Antwort auf diese Frage bekommen, auch wenn sie ihm nicht wirklich behagt.
Eines Nachts wird er von Vampiren attackiert und kann diesen Angriff nur durch die Hilfe eines wahren Giganten in Gestalt überleben. Der Hüne stellt sich als Frankenstein – ja, genau der Frankenstein – heraus und nachdem Jamies Mutter entführt wird, ist es Zeit die Vergangenheit des Teenagers zu beleuchten und die wahre Bestimmung seines Vaters auf den Sohn zu übertragen.
Jamies Vater war jahrelang ein Agent für das Department 19, einer staatlichen Organisation zur Bekämpfung von allem Übernatürlichen und dem machtvollsten Bollwerk gegen die dunklen Mächte. Dies legt natürlich die Lüge, welche Jamie erzählt wurde als man seinen Vater vor seinen Augen erschossen hat, auf Eis und Jamie versucht in die Fußstapfen seines Erzeugers zu treten, seine Mutter zu befreien und sich in ein Vampirmädchen zu verlieben.
Klingt nach Teeniegrusel? Ist es aber nicht!
Will Hill, der Autor der „Department 19“-Serie vermischt hier diverse Genres und hebt somit die ganze Geschichte schon zu Beginn aus der Schublade der Urban Fantasy heraus, um sie recht schnell in der Schublade Horror wieder abzulegen.
„Es ist alles wahr!“ – zumindest das, was die Geschichten von Mary Shelley und Bram Stoker betrifft, denn die Welt in der Jamie Carpenter existiert wird von den vermeintlich erfundenen Schreckgestalten bevölkert und deren Hang zu Macht und Blut ist für Jamie und sein Umfeld recht real und lebensbedrohlich.
Genau so bunt wie dir Aufmachung des Buches (man hat die in der Vergangenheit spielenden Storyteile in auf altes Pergament getrimmtes Papier gedruckt) ist auch die Story an sich. Viel Ruhe und Zeit hat Jamie nicht, nachdem man ihm die Augen über die Welt in der er lebt geöffnet hat. Actionreich und recht straff im Spannungsbogen gehalten, kann der erste Teil eines bisher Dreiteilers die Spannung gut halten, ohne in zu kindliche Gefilde abzurutschen, zu harmlos zu werden oder gar süßlich angehaucht zu sein.
Freunde der einhornstreichelnden Urban Fantasy seien vorgewarnt, denn kuschelig in eine Decke eingemummelt und nett mit Kerzchen am Bett lässt sich diese Story nicht wirklich inhalieren. Es geht teilweise recht blutig zu und die Szenenwechsel, bedingt durch recht kurz gehaltene Kapitel, sorgen für schnelles Entertainment, auch wenn man allem anmerkt, dass es eher für ein jüngeres Publikum als mich persönlich gedacht ist.
Wer auf TV-Serie wie „Supernatural“, „Warehouse 13“, „Sanctuary“ oder ähnlich mit mystischen Wesen bestückten Dingen steht, der kommt hier voll auf seine Kosten. Fans von „Harry Potter“ – oder ähnlichen Zauberschnuffeln – wird es hier zu brutal und realistisch zur Sache gehen.
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