ewig dunkle Traum, Der

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Dilara, eine junge Frau im London des siebzehnten Jahrhunderts, wird von schrecklichen Visionen verfolgt, in denen die Grenzen von Wirklichkeit und Traum verwischen und sie Antediluvian begegnet, dem finsteren Herrn der Nosferati. Welche Rolle spielt in diesem Zusammenhang jenes rätselhafte Buch, das sich SCHATTENCHRONIK nennt und plötzlich in ihrem Haus auftaucht? Dilara beginnt darin zu lesen und das Schicksal nimmt seinen Lauf.

Sprecher: Christian von Aster

Inszenierte Lesung, 1 CD, Spielzeit: 73 Minuten

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Die Geschichte, welche der Lesung zu Grunde liegt, ist die Titelgeschichte einer Anthologie welche sich um die Abenteuer der Vampirin Dilara dreht. Mehrere Autoren schicken dort die Vampirin in eine Geschichte hinein, doch der Altmeister hatte die Ehre die Geschichte zusteuern zu dürfen welche alles erklärt und den, in diesem Fall, Zuhörer in die Welt von Dilara hinein führt.

Sicherlich war dies für Wolfgang Hohlbein nicht mehr als eine kurzweilige Fingerübung, denn man merkt der ganze Sache eine gewissen Leichtigkeit an. Er gibt den agieren Wesen dennoch genug Profil um allen weiterführenden Autoren Möglichkeit genug zu lassen sich austoben zu können, doch sind sie festgelegt genug um auch in dieser herausgenommenen Einzelgeschichte eigenständig zu wirken.

Als Lesung sollten sie ja demnach noch lebendiger sein – doch hier sieht man einmal wieder wie man sich irren kann. Wer sich über die beiden Sterne am Ende der Besprechung wundern mag, dem sei gesagt das diese nur für den Unterhaltungswert der Geschichte an sich und der Mühe welche die Inszenierung gekostet hat zu werten sind.

Christian von Aster gehört zu der Kategorie von Ausführenden die gerne möchten, deren Instrument in diesem Sinn aber nicht mit dem einher geht was man sie bezwecken wollen. Ich spreche ihm in keinster Weise einen guten Zugang zur Geschichte an sich ab, auch ist sein Sprachfluss besser als der welchen man schon mehrfach bei Hobbyvorlesern hat hören müssen – doch ist sein Timbe einfach nicht für Lesungen geeignet. Seine Stimme ist knarzend, teilweise brüchig und man hat das Gefühl sie gehöre einem sehr alten Menschen der verzweifelt versucht noch einmal Luft zu holen und sich auszudrücken. So kam alles eher parodistisch und unfreiwillig komisch bei mir an, denn das es die dunkle Stimmung der Geschichte hätte transportieren können.

Die unterstützenden Musikstücke und die paar Geräusche können jedoch nicht davon ablenken das Christian von Asters Stimme einfach nur unangenehm anzuhören ist und sich während der Lesung bei mir einfach keine Atmosphäre oder gar Stimmung zeigen wollte.

Gute Story, nette Untermalung, doch leider ein Vorleser der sicher die Grundzüge beherrscht dessen Stimme jedoch nicht zum Sprecher taugt…

Thomas Rippert
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