Sarah Rosenthal, eine junge Israeli, ahnt nichts Böses, als sie eines Morgens mit ihrem deutschen Kollegen Rolf Markert zu einer Baustelle gerufen wird. Eine Kettenraupe ist eingebrochen. Offenbar befindet sich unter einer Straße ein größerer Hohlraum. Als Sarah in das Loch hinabsteigt, verschlägt es ihr beinahe den Atem. Sie entdeckt zwei Gräber mit einer Inschrift, die auf eine Sensation hindeutet: Anscheinend hat sie die letzten Ruhestätten von Maria Magdalena und einem jüngeren Bruder Jesu gefunden. Doch damit beginnen die Verwicklungen erst. Wenig später wird ein Archäologe getötet, die beiden Leichname gestohlen – ein Gen-Test besagt, dass Sarah selbst eine Nachfahrin Marias ist.
Sprecherin: Anja Bilabel
11 CD, Spielzeit: 820 Minuten
Geschichten welche Fiktion mit ein wenig Wahrheit verbinden und dann noch Religion und die Ränkeschmiede der Kirche zum Hauptthema haben, sind sehr gefragt, immer noch. Martina André vermischt hier so viele Geschichten miteinander, das man sich nicht immer sicher sein kann in welche Schublade man dieses Hörbuch einzuordnen hat – was ich beim hören jedoch sehr erfrischend und auch spannend fand – da man nie so weit voraus sehen kann wo es jetzt nun hin gehen mag. Das ist auch nicht verwunderlich, denn sie orientiert sich nicht so sehr an den gängigen, und erfolgsträchtigen Vorbildern, sondern versucht eine eigen Welt mir eigenen Gesetzmäßigkeiten zu erschaffen. So bekommt man hier genau so gut eine Krimi geboten, wie eine Reise in die kirchliche Vergangenheit und Geschichte der Menschheit. Glaube, Liebe, Hoffnung, Angst Sehnsucht und auch der Tod sind Bestandteile der Geschichte welche recht gut in Szene gesetzt worden sind.
Leicht verständlich ist die Sprache mit der Martina André ihre Geschichte erzählt. Sie verzichtet auf zu umständliche Formulierungen und lässt so den Hörfluss fast kaum versiegen. So kann man sich auf die Geschichte selbst besser konzentrieren und muss sich nicht mit Technobabble oder trockenen wissenschaftlichen Abhandlungen befassen. Die Handlung pendelt zwischen dem Jahr 62 nach Christus und der heutigen Zeit hin und her. So kann sie geschichtliche Dinge genau so gut unter bringen wie die Welt der Gen-Forschung und modernen Technik.
Doch geht sich die Geschichte nicht nur in der Suche nach der Wahrheit. Auch wird der Zuhörer angehalten sich einmal Gedanken über sein religiöses Weltbild ein paar Gedanken zu machen, so er denn eines besitzt. Für Spannung ist auch reichlich gesorgt, denn die Schilderungen der Folterkeller und der Aktionen die dort statt finden, sind für etwas zarter besaitete Gemüter nicht gerade harmlos und zeigen recht deutlich wie man damals zu Werke gegangen sein könnte.
Anja Bilabels helle und ruhige Stimme nimmt den Zuhörer recht einschmeichelnd mit in die Geschichte. Doch liest sie etwas zu distanziert vor als das man sich wirklich komplett in die Geschichte fallen lassen könnte. So betrachtet man beim zuhören die Geschichte, bedingt durch die sachliche Vortragsweise, eher von einem entfernten Standpunkt aus, als das man sich in ihr bewegen würde. Deshalb reicht es auch nicht für eine höhere Wertung da die Distanz zwischen Geschichte und Zuhörer nicht durch die Vorleserin überbrückt werden kann…
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