Edward Dunning zweifelt an den Fähigkeiten des Geheimnis umwitterten Alchemisten Mr. Karswell. Nach und nach mehren sich die Anzeichen, dass Mr. Karswell alles daran setzt, Edward Dunning einen verhängnisvollen Denkzettel zu verpassen. Steht Mr. Karswell tatsächlich mit dunklen Mächten, gar Dämonen im Bunde? Welches Schicksal soll Edward Dunning ereilen? Welche Rolle spielt dabei ein akribisch mit mysteriösen Runen versehenes Stück Papier? Und wie viel Zeit bleibt Edward Dunning, um sich aus dem Banne der Runen zu befreien?
Sprecher: Bernd Kuschmann
1 CD, Spielzeit: 58 Minuten
Montague Rhodes James, der Autor dieser Geschichte, ist hierzulande fast gänzlich unbekannt. Die bekanntesten seiner Werke sind seine Geistergeschichten. Da er viel in der Welt herum gekommen ist hat er seine Storys auch immer dort angesiedelt wo er bereits einmal war, was diesen Geschichten deshalb stets einen Hauch von Authentizität verleiht. Sein Schaffen beeinflusste maßgeblich die Werke von bekannteren Genreautoren wie H.P. Lovecraft oder Clark Ashton Smith.
Die Geschichte beginnt relativ harmlos, mit einer kleinen schriftlichen Korrespondenz, der man nicht viel Beachtung schenkt. Der Sekretär einer Gesellschaft lehnt die Bitte um einen Vortrag ab, die ein gewisser Mr. Karswell gestellt hatte. Der Sekretär ist sich mit seiner Frau darüber einig, da Karswell sehr aufdringlich mehrere Briefe verfasst hat und auch in Erfahrung bringen wollte wer denn die Bitte abgelehnt habe, das es besser sei wenn Karswell nie den Namen erfahren würde. Zufällig erfahren der Sekretär und seine Frau, bei einem Essen mit Freunden vom Land, das diese Karswell kennen und er sich als sehr unangenehmer Zeitgenosse heraus gestellt hat. Das erschrecken von Kindern, mit Bildern einer Laterna Magica, ist da noch das geringste Vergehen. Und nun hat dieser Mensch doch noch den Namen desjenigen herausgefunden der seine Bitte so schmählich abgelehnt hat – Mr. Dunning. Mr. Dunning sieht sich danach ein paar Dingen gegenüber die seine Schulweisheiten ins Wanken geraten lassen.
Namen sind Schall und Rauch, so mag man am Anfang der Erzählung denken. Die Namen, Jahreszahlen und viel andere Dinge, welche mit der Geschichte direkt zu tun haben, werden als unkenntlich gemacht beschrieben oder es wird auf eine Nennung verzichtet. Das sollte sicher damals, alles spielt in den letzten Jahren des achtzehnten Jahrhunderts, suggerieren das dies alles zu jeder Zeit, eventuell sogar erst gestern, hätte passieren können.
Die Spannung steigert sich merklich. Was Anfangs wie eine nette Geschichte über einen bösen Nachbarn wirkt, entwickelt sich nach und nach zu einer mystischen Gruselstory wie man sie von Lovecraft und Co. kennt. Nun, da James auf Lovecrafts Werk einen gewissen Einfluss gehabt haben soll, kann man sich auch erklären warum sich die beiden recht ähneln. Hierzu muss ich sagen das ich dies erst nach dem hören der Lesung recherchiert habe, da mir doch gewisse Ähnlichkeiten ins Ohr sprangen.
Bernd Kuschmann liest die Geschichte so vor wie man es sollte: ohne Schnörkel, viel Spiel oder gar eigene Interpretationen. Er geht bewusst nur auf das Geschriebene ein und überlässt es dem Zuhörer sich daraus selbst ein Bild davon zu machen. Mit jeder Betonung am rechten Fleck und dem gewissen Gespür für die verschiedenen Tempi der Geschichte bringt er das Geschehen kurzweilig und packend an den Zuhörer.
Für Freunde der Kunst des Lovecraft und dessen Schüler ist dieses Werk, vom inoffiziellen Lehrmeister, mehr als empfehlenswert…
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