Siegel der Finsternis, Das

Siegel-der-Finsternis

In einem Schiffswrack am Strand findet der junge Tenan einen seltsam leuchtenden Kristall. Der Student der Kleinen Magie ahnt nicht, welche Macht diesem Siegel der Finsternis innewohnt: Mit seiner Hilfe wollen die Schattenwesen das Menschenreich erobern. Der Todesfürst schickt mordgierige Krieger aus, um den Stein in seinen Besitz zu bringen. Auch der Herrscher der Schatten heftet sich an Tenans Spur. Eine atemlose Jagd durch das Inselreich Algarad beginnt.

Sprecher: Bernd Hölscher

Ungekürzte Lesung, 13 Audio-CD + 2 MP3-CD, Spielzeit: 951 Minuten

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Tenan als geschickt zu bezeichnen wäre ein Fehler. Er ist ein Magieradept der zu allem anderen taugt, als zu einem großen Meister in dieser Kunst. Als er jedoch eines Tages zufällig eine Kristall findet soll sich sein Leben für immer verändern. Der Kristall ist nicht irgendein Artefakt, sondern ein mächtiger Zauberstein. Die Vasallen des Todesfürsten Achest sind auf der Suche nach ihm und lassen eine Spur aus Blut und Gewalt hinter sich zurück. Doch der Lehrmeister von Tenan erkennt die Gefahr für seinen Zögling und schickt in, in weiser Voraussicht, in die Hauptstadt des Königreiches. Dort soll der Zauberbann zwischen dem Artefakt und dem Todesfürsten gebrochen werden. Doch die Häscher von Achest sind Tenan bereits auf der Spur.

Wie man es dem Klappentext und meiner kurzen Einführung in die Geschichte schon entnehmen kann, so erwartet den Zuhörer hier die gewohnte Fantasy-Quest. Seit Frodo zum Schicksalsberg zog und die Verfilmungen dies auch bis in die letzte Ecke der Welt trugen, ist diese Spielart der High-Fantasy mittlerweile eine der am meisten ausgereizten Elemente.

Und gerade dies macht der Geschichte auch anfangs etwas zu schaffen. Die ganze Story kommt einem bekannt vor und man kann viele Dinge schon im voraus erahnen. Doch sind sicher mehr ehemalige Küchenjungen mit magischen Fähigkeiten versehen worden als Wolken über den Himmel ziehen und jeder davon hatte seine Daseinsberechtigung – so auch Tenan.

Es scheint auf eine Trilogie hinaus zu laufen und der Autor nimmt sich eine Menge Zeit die Welt und die handelnden Figuren sehr genau an den Zuhörer zu binden. Je mehr man der Geschichte lauscht, oder besser: je länger, umso mehr wird man in die neue Welt hinein gezogen und die Parallelen zu anderen Werken mache nicht mehr so viel Raum aus wie man befürchtet haben mag. Ab einem gewissen Punkt, bei mir war es knapp vor der Hälfte de kompletten Spielzeit, ist es dann soweit, und das Eigenleben der Geschichte offenbart sich dem Zuhörer in vollem Umfang. So sollte man die ganzen Vorurteile gegen solche Romane direkt über Bord werfen, von denen ich auch jede Menge zu Beginn der Lesung hatte, und sich dazu durchringen dem Autor etwas Zeit einzuräumen um sich einzuarbeiten und das Spielfeld ausgiebig vorzubereiten.

Bernd Hölschers etwas raue Stimmlage und seine recht beteiligte Art und Weise der Lesung lassen alles sogar noch spektakulärer erscheinen als es sich gelesen sicher darbieten würde. Hölscher versteht es perfekt die Nuancen der Geschichte so auszubreiten das selbst das Einatmen eines Charakters wie die Offenbarung eines Gottes erscheint und man kann sich dieser Intensität nur sehr schwer entziehen. Mit viel akustischer Kraft und verbaler Leidenschaft bewegt sich Hölscher über das Parkett der Inselwelten Algarads und nur selten ist man versucht ihm dies alles nicht abzukaufen, als wäre er dabei gewesen.

Eine Geschichte welche sich ein wenig aus dem Alltagsgrau der Jugend-Fantasy heraus hebt. Es bleibt abzuwarten ob dies nur eine Eintagsfliege war oder ob Autor Marcus Reichard sich behaupten kann…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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