Teufelszahl

teufelszahl

Paul Kadrell, ein junger Jesuitenpater, wird in den Vatikan versetzt und freut sich auf das Wiedersehen mit seinem alten Lehrer Pater Sorelli. Doch dann findet er diesen brutal entstellt tot auf. Auf der Wange des Toten prangt die Zahl des Teufels: 666. Als noch weitere Opfer mit dem Zeichen des Bösen gefunden werden, macht sich Kadrell zusammen mit der Polizistin Claudia Bianchi auf, dem Mörder sein grausames Handwerk zu legen. Schon bald stoßen die beiden auf eine geheimnisvolle Gruppe, die in den Katakomben Roms den Hort des Dämons vermutet. Eine Entdeckung mit schwerwiegenden Folgen …

Sprecher: Erich Räuker

Gekürzte Lesung, 6 CD, Spielzeit: 450 Minuten

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Jörg Kastner hat seinen recht rasanten Thriller im Kirchenmilieu der Vatikanstadt Rom angelegt. Die Stadt bietet viele ansehnliche Schauplätze welche von ihm mühelos, mit ein paar Umschreibungen, in dunkle Orte seiner Geschichte umfunktioniert werden. Seien es nun die Büros des Vatikan oder die Katakomben unter der heiligen Stadt, alles wird von Kastner zum Handlungsort für seine Thrillerstory umfunktioniert und entfaltet seinen Charme. Der Autor scheint gut recherchiert zu haben, denn alles wirkt sehr real und plastisch. Auch werden dem Zuhörer viele Informationen zu den Jesuiten, also dem „Orden der Gesellschaft Jesu“, und deren Position innerhalb der katholischen Kirche sowie eine Fülle an geschichtlichen Informationen über Rom selbst vermittelt.

Die Geschichte entfaltet sich recht langsam. Zuerst werden die Charaktere recht ausführlich dem Zuhörer nahe gebracht und deren Lebensumstände und Vergangenheit ausgeleuchtet. Es handelt sich bei Hauptprotagonisten nicht um abgehobene Figuren, sondern um Menschen wie man selbst. So kann man deren Handlungsweisen und Gefühlsebenen auch recht gut nachvollziehen und hat sich nach kurzer Zeit in die Geschichte eingelebt. Spannung und Nervenkitzel werden zwar geboten, sind aber nicht übertrieben oder unglaubwürdig eingesetzt worden. Alles verläuft auf einer recht realen Basis und kann trotzdem, vielleicht auch gerade deswegen, unterhalten.

Erich Räuker sollte vielen als Synchronstimme bekannt sein. Seine mir bekannteste Arbeit ist die Synchronisation von Richard Dean Anderson in der TV-Serie „Stargate“. Räuker liefert hier eine grundsolide Lesung ab die zu 85% von seiner Stimme lebt. Er spielt die einzelnen Handlungspersonen nicht aus, sondern variiert sie nur leicht in der Tonlage, so das man sie recht gut unterscheiden kann. Da fast nie mehr als drei Personen gleichzeitig miteinander reden, fällt es dem Zuhörer auch nicht schwer sie auseinander zu halten. Erich Räuker schafft es spielend die Spannungsmomente gut zu transportieren und auch die restliche Atmosphäre des Buches glaubhaft an den Zuhörer zu bringen.

Ein Vatikanthriller der keine großen Überraschungen bereit hält. Für jemanden der schon mehrere dieser Art von Geschichten kennt ist es ein handwerklich gut gemachte Geschichte die zu unterhalten weiß und deren Sprecher ein sehr gute Leistung abgeliefert hat…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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