Kaum ein anderer deutscher Schriftsteller hat mit seinen Büchern ähnlich hohe Auflageziffern erreicht wie Karl May. Seit fast 100 Jahren stehen seine Reiseerzählungen und Abenteuergeschichten in Deutschland ununterbrochen auf einem der vordersten Plätze der Bestsellerliste. Gestern wie heute werden Karl Mays Bücher von Jugendlichen und Erwachsenen geradezu verschlungen.
Früher war alles besser! War es das? In den guten alten Zeiten des Wilden Westens, die übrigens nicht so lange anhielten wie viele vermuten mögen, sicherlich noch – zumindest wenn es nach Karl May geht. Der war ja bekanntlicherweise niemals drüben und hat sich alles so ausgedacht während er auf Staatskosten logierte.
Bei ihm gibt es noch die Werte die so viele sich auch heutzutage noch ersehnen: Stolz, Edelmut, Freundschaft, Ehrlichkeit und Redlichkeit. Doch auch die dunklen Seiten werden von ihm gut ausgeleuchtet, denn die gab es zu dieser Zeit wohl häufiger. Die Indianer werden einfach enteignet und niemand schert sich groß darum, außer May´s Alter Egos Old Shatterhand und Co.
Es ist erstaunlich wie May die ganze Sache beschrieben hat. Gegenden die er niemals sah und Völker denen er nie begegnete. Alle nur reine Fiktion. Seine Werke wurden verfilmt und auch vertont.
In dieser Box liegen die Neuauflagen von 5 Hörspielen des alten Labels FASS: Jedes einzelne in einem schön gestalteten Pappschuber. Ob es die Cover der Originale sind kann ich nicht sagen, da ich diese niemals gesehen habe. Sie sind recht bunt gehalten und geben jeweils eine Szene aus dem Hörspiel auf der Frontseite wieder. Die Rückseite ist mit der Inhaltsangabe des jeweiligen Hörspiels versehen. Die Sprecherlisten, so wie einige Angaben zu den Regisseuren und Karl May, findet man im beiliegenden Booklet, das ebenfalls recht ansehnlich aufgemacht worden ist. Das alles befindet sich in einer Pappbox die ein netter Hinkucker im Regal ist.
Technisch sind diese Hörspiel jenseits von gut und böse. Man kann, und sollte, keine Vergleiche zu heutigen Produktionen ziehen, da diese Vertonungen alle mehr als 40 Jahre alt sind. Doch sie haben ihren Flair. Mag er ab und an auch etwas hölzern daher kommen, so ist er doch vorhanden und auf jeder CD spürbar. Sicher sind die meisten Takes mit allen Sprechern zusammen eingesprochen worden, so wie es damals häufig der Fall war. Das kann man den Aufnahmen auch anhören.
Die Sprecherliste ist sehr illuster. Die Älteren erinnern sich sicher noch an Namen wie: Benno Gellenbeck, Heinz Schimmelpfennig oder Joseph Offenbach – aus unzähligen Hörspielauftritten. Auch ist es nett bekanntere Stimmen zu hören. Wie eine recht jungen Volker Brandt, Uwe Friedrichsen oder Charles Brauer. Da ist der Flair der 60er Jahre schon fast greifbar.
Für Fans der guten alten Zeit ein absolutes Muss. Für jüngere Zuhörer sicher eine gute Möglichkeit die Hörspiel kennen zu lernen mit denen ihre Eltern aufgewachsen sind…
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