Peterchens Mondfahrt

Peterchens-Mondfahrt-Titania

Der tapsige Maikäfer Sumsemann gehört zu einer schwer vom Schicksal geplagten Sippe, die vor Generationen ihr sechstes Beinchen eingebüßt hat. Unterstützt durch die Geschwister Anneliese und Peterchen, denen er in einer magischen Vollmondnacht flugs das Fliegen beibringt, will er es nun todesmutig vom Mond zurückholen. Ein großes Abenteuer im nächtlichen Himmel steht den Dreien bevor. Denn sie treffen auf den Sandmann, die Nachtfee und ihre Freunde und schließlich auch auf den bösen Mondmann.

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Die Geschichte von Peterchens Mondfahrt ist eigentlich relativ schnell erzählt, oder besser zusammengefasst. Es ist die Suche nach dem verloren gegangenen Bein des Maikäfers Sumsemann, dem Peterchen und Anneliese helfen es wieder zu bekommen. Doch was die Geschichte so interessant macht sind die Charaktere und Figuren auf die sie treffen, während sie nach dem verlorenen Bein suchen. Die Bekanntschaften, welche der Zughörer während der Mitreise macht, sind so vielfältig und bunt schillernd das man gar nicht alle im Kopf behalten kann, denn die Ereignisse überschlagen sich ab und zu so rasant das man staunend von einem Wunder zu nächsten geführt wird.

Nun gibt es von der Story wohl die unterschiedlichsten Inkarnationen. Sei es nur Film, Hörbuch, Hörspiel oder Bilderbuch. Doch ist die Geschichte an sich recht antiquiert und die diversen Neuauflagen haben auch dementsprechende Updates der Sprache erfahren. Doch bei den Titaniern ist diese Update sehr schonend und fast schon „artgerecht“ zu nennen ausgefallen.

Wenn einer ein Händchen dafür hat einen literarischen Stoff aus der Vergangenheit zu vertonen und dabei so die Schere anzusetzen das es nicht wirklich auffällt, so sind es Marc Gruppe und Stephan Bosenius – Reihenfolge der Namen nicht bindend. Behutsam wurde darauf geachtete das die Vorlage ihre Kindlichkeit nicht verliert, aber auch für ein erwachseneres Publikum nicht zu kindisch wirkt.

In der gewohnt fantastisch und tiefgehend eingesetzten Geräuschkulisse leben sich Sprecher aus die alle wie für ihre Rolle zugeschneidert worden zu sein scheinen. Joachim Pukaß ist als Erzähler, mit seiner sanften und sehr weichen Stimmlage, die perfekte Wahl als „Ich bring euch zu Bett“-Begleiter. Neben ihm sind bekannte Stimmen wie Engelbert von Nordhausen (als eindrucksvoller Sandmann), Jürgen Thormann (als Eismax), Hasso Zorn (als Mondmann, mal ungewohnt negativ besetzt) und eine Menge andere Bekannte zu hören. Nun ist es nicht immer einfach die richtigen Kindersprecher zu finden, welche nicht nur junge sondern auch noch textsicher und überzeugend klingen. Mit Albert Wrner und Marie Hinze ist dies jedoch gelungen.

Ein märchenhafter Ausflug in die Welt der…nunja…Märchen. Vom Veröffentlichungszeitpunkt, so kurz vor Weihnachten, sicher auch perfekt getimed und auch sicher sonst eine mehr als gute Unterhaltung für Groß und Klein…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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