Die sieben legendären TV-Folgen aus dem Jahr 1966 wurden mit Hilfe der originalen Film-Drehbücher, der legendären Musik von Peter Thomas und der bekannten Erzählerstimme von Andreas Fröhlich in authentische Hörspiele verwandelt. Die Erzählertexte entstammen dem originalen Vokabular der Drehbücher und sind von berufener Seite – von Josef Hilger, Autor des besten Buchs zur Kultserie: „Raumpatrouille – Die phantastischen Abenteuer des Raumschiffes ORION“ (467 Seiten, Schwarzkopf & Schwarzkopf 2005) – geprüft und korrigiert worden.
“Was heute noch wie ein Märchen klingt, kann morgen Wirklichkeit sein. Hier ist ein Märchen von übermorgen: Es gibt keine Nationalstaaten mehr. Es gibt nur noch die Menschheit und ihre Kolonien im Weltraum. Man siedelt auf fernen Sternen. Der Meeresboden ist als Wohnraum erschlossen. Mit heute noch unvorstellbaren Geschwindigkeiten durcheilen Raumschiffe unser Milchstraßensystem. Eins dieser Raumschiffe ist die ORION. Winziger Teil eines gigantischen Sicherheitssystems, das die Erde vor Bedrohungen aus dem All schützt. Begleiten wir die ORION und ihre Besatzung bei ihrem Patrouillendienst am Rande der Unendlichkeit… „
So begann vor 43 Jahren jede der leider nur sieben Folgen der TV-Serie „Raumpatrouille“, welche damals ein Ereignis war an dem ganz Deutschland gebannt teilnahm. Im September des Jahres 1966 begann die Reise des Raumschiffs Orion als Straßenfeger, denn dort wurde die Pilotfolge erstmals ausgestrahlt. Da das Farbfernsehen erst ein Jahr später in Deutschland Fuß fasste, sind die sieben Folgen noch in schwarz/weiß zu sehen, welches auch den Charme der Serie heutzutage noch unterstützt.
Und so sieht man auch die Abenteuer von Cliff Allister McLane und seiner Crew in schwarz/weiß auf der inneren Kinoleinwand ablaufen, wenn man sich diese Hörspiel anhört. Sie bestehen zwar nur aus der Tonspur der TV-Serie und dem unterstützenden Erzähler, Andreas Fröhlich, doch vermögen sie fast das Feeling zu erschaffen, welches man beim Anschauen der optischen Vorlage verspürt.
O-Ton-Hörspiele sind nicht jedermans Fall und so werden sich hier sicher auch eher diejenigen angesprochen fühlen, welche die TV-Abenteuer kennen und sich alles auch noch einmal auf die rein akustische Weise zu Gemüte führen wollen.
Geboten bekommt man die kompletten Folgen, aus denen nur zu lange Szenenteile entfernt worden, welche eh nur mit Geräuschen versehen sind, und welche nicht zur Unterstützung der begleitenden Erzählung von Andreas Fröhlich benötigt wurden. Und gerade diese Erzählung ist auch der einzige Negativpunkt, welchen ich bei dieser Produktion finden konnte. Die Tonspur ist in reinem Mono-Ton, doch leider wurde Andreas Fröhlich in komplettem Stereo mit untergemischt. Er donnert in die Spielszenen hinein und wirkt so eher wie ein Anachronismus. Dies nimmt das Feeling des nostalgischen immer wieder fast vollständig heraus. Seine Erzähltexte sind mit einer Menge Humor versehen, welcher jedoch bei weitem nicht so brachial und herabwürdigend wie der des Kinofils, „Rücksturz in Kino“, ist. Hier hat man nicht versucht die Serie als skurrilen Klassiker zu verwursten, sondern trägt der, wenn auch heutzutage etwas überdreht wirkenden, Ernsthaftigkeit Rechnung zu tragen.
So kann man dann Alphaorder, Rückstürze, schlafende Energiereserven und Montor sowie viele andere Dinge akustisch mitverfolgen und hat stets das Bügeleisen als Scanner oder die Plastikbecher als technisches Ornament im Kopf, wenn es darangeht die Erde vor der Invasion der Frogs zu beschützen.
Ein Kultklassiker der deutschen Fernsehgeschichte mal ganz neu erlebt. Für Fans ein Muss, für Interessierte ein Ohr Wert,jedoch sollte man die bewegten Bilder kennen, da sonst der Spaßfaktor nur halb so groß ist…
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