Test

Test

Kadett Pirx macht eine Ausbildung zum Raumfahrer. Er ist ein Träumer und für die vielen Gedanken, die in seinem Kopf herumschwirren, findet er oft nicht die richtigen Worte. Deshalb halten ihn seine Kameraden und Lehrer aus dem Raumfahrinstitut für einfältig. Als ausgerechnet Pirx für den nächsten Testflug ausgewählt wird, erhält er jedoch die Chance, sein Können als Raumfahrer unter Beweis zu stellen. Aber unglücklicherweise hat sich in seinem Raumschiff eine Fliege verkrochen, die alles durcheinander bringt.

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Wer die Geschichten von Lem kennt, der weiß das sich in ihnen nicht der technische Faktor der jeweiligen Utopie in den Vordergrund drängt, sondern das immer der Mensch im Rampenlicht der Erzählung steht. Das Seelenleben und die innere Narbenschau sind Lem wichtiger als der Aspekt der technischen Weiterentwicklung. Dennoch verbindet er beides zu eine ungewöhnlichen Melange die zu fesseln versteht, auch wenn seiner Spreche nicht immer so glatt zu folgen ist wie man es vielleicht bei amerikanischen Autoren vermag.

Über die Geschichte an sich möchte ich nicht viele Worte verlieren. Sie kann mit einem Ende aufwarten das ich so, vor ein paar Jahrzehnten in der gedruckten Version, nicht erwartet hätte. Lem baut nicht wirklich Spannung auf, sondern läßt die Ereignisse um den Kadetten Pirx ihre Eigendynamik entwickeln, um sich dann einem recht ungewöhnlichem Ende zu widmen – was komplett schlüssig in sich ist.

Der Digipack, in dem sich die CD befindet, gibt zwar Aufschlüsse über gewisse Dinge, aber leider nicht über die Rollennamen und deren Sprecher. Man findet vier Namen dort, hinter „Mitwirkende“, und ich musste, da mir keine der Stimmen bekannt war, raten wer nun was sein soll. Das ist allerdings kein wirkliches Problem, da alle Sprecher bis auf eine sehr unrühmliche Ausnahme, einen guten Job abliefern und ihre Rollen lebendig und glaubhaft interpretieren.

Einzig der Erzähler ist als sehr anstrengend zu bezeichnen. Ich vermute mal das es sich um besagten Stjepan Markovic handelt. Sein akustischer Singsang gaukelt dem Hörer einen „normalen“ Erzähler vor und er hat auch eine sehr angenehme Stimmlage, doch ist er leider mit einem Akzent gesegnet welcher viele Worte fast schon sinnverfremdet und es mehr als anstrengend macht seiner Performance zu folgen. Viele Sätze musste ich mir zusammenreimen und ich bemerkte das ich ihm in gewissen Passagen schon gar nicht mehr zuhörte, sondern mir das wichtigste aus der folgenden Spielhandlung heraus zog.

Die Inszenierung hat alles was man braucht um SF-Atmosphäre zu erzeugen. Keine befürchteten Klangcollagen, welche sich bei der Virtualität einer Lem-Geschichte anbieten, werden aufgefahren, sondern ein recht realistischer Effekthintergrund.

Sicher nicht für jedermann geeignet, da es hier keine Weltraumschlachten zu behören gibt oder atemlose Action im Vordergrund steht. Solide SF-Kost auf klassischer Basis wird hier geboten, auch wenn der Erzähler eher zu akustischen Hyroglyphen neigt…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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