Sven Michael Schreivogel (Superheldenname: The Screamingbird) hatte eingeladen zur Party rund um den Release der ersten drei Folgen der neuen Gruselserie GORDON BLACK aus dem Hause Nocturna Entertainment. Und so folgte ich diesem Ruf, denn wer kann schon einem Screamingbird widerstehen?
Was passt besser zu einem Gruselhörspiel als schlechtes Wetter? Richtig: noch schlechteres Wetter! Und so regnete es nicht nur in Strömen sondern auch in Hannover, als ich mich auf den dreistündigen Weg, per Zug, nach Neu-Eichenberg in Hessen machte. Der Regen erwies sich als hartnäckiger Wegbegleiter und so regnete es in einem durch, bis das ich den Bahnhof von Neu-Eichenberg erreichte.
Neu-Eichenberg ist nicht gerade New York und so sollte man sich auch dort nicht unbedingt verlaufen können, auch wenn der Weg nur ca. 300 Meter Luftlinie beträgt. Doch quot erat demonstrandum – ich schaffte es. Als mich an einer Bushaltestelle ein Plakat der Veranstaltung anleuchtete und ich die Möglichkeit bekam eine ältere Eingeborenenfamilie nach dem Weg zu fragen, fand ich dann doch noch die Location.
Eine alte und recht heruntergekommene Fabrikhalle war die perfekte Wahl für solch einen Abend. Einziger Knackpunkt war die Schafskälte und das völlige Fehlen einer Heizung. Als ich die Halle betrat war der Aufbau der Bühnen gerade im vollen Gange und so rettete ich mich erst einmal zu Horst Hermann (Harantor) von Allwörden auf die Talkbühne um vor den umherwieselnden Technikern und Cateringleuten in Sicherheit zu sein.
So gegen 19.00 Uhr begann die Halle sich langsam zu füllen. In den Hochzeiten der Veranstaltung konnten wir fast 150 Teilnehmer erschätzen – da zu viel Gewusele vorhanden war, war eine genaue Zählung vollkommen undenkbar.
Zu meiner großen Freude war dieses Event mehr eine Party denn ein reinblütiger Record Release. Ich hatte befürchtet das Sven Schreivogel das komplette Hörspiel in der Halle uraufführen wollte, aber so weit ging es nicht.
Stattdessen hatte man die Möglichkeit sich mit allen Machern der Serie eingehend über ihren Part der Produktion zu unterhalten. Sven Schreivogel (Regie), Thomas Tippner (Script), Thomas Körber (Technik und Musik) und Mark Freier (Grafik) standen jederzeit ausführlich Rede und Antwort zu allen nur erdenklichen Fragen.
Aufgelockert wurde die Veranstaltung durch drei Talkrunden, welche von Horst Hermann von Allwörden geleitet wurden, zum Thema GORDON BLACK und der Göttinger Indiefilmproduktion TOXIC LULLABY sowie durch zwei Livebands. Zuerst spielte die Band „Beatbox“ von Thomas Körber, danach gab es einen Auftritt von „Wummen unplugged “, der Band von Thomas Körbers Frau und danach waren wieder die „Beatbox“er dran. Mit besagter „Beatbox“ gab Sven Schreivogel gemeinsam das Titellied der Serie zum besten.
Die Talks wechselten sich mit den Musikacts ab, neben denen in einer abgetrennten Ecke das „Making of“ von GORDON BLACK und der erste Trailer von TOXIC LULLABY in Kinogröße als Film vorgeführt wurden. Der Rest des Abends wurde von einem DJ musikalisch untermalt.
Doch der Höhepunkt des ganzen Abends waren die Diskussionsrunden, welche sich unter den Gästen immer wieder bildeten. Nicht nur die Macher von GORDON BLACK waren anwesend.
Leider waren die Big Acts der neuen Serie arbeitstechnisch verhindert, aber dies war irgendwie nicht negativ spürbar. Martin Sabel schaffte es noch kurz vor 1 Uhr nachts auf eine kleine Stippvisite herein zu schauen.
Ich erfuhr eine Menge über Thomas Tippners Art der Scripterstellung…
…und durfte mit der Schauspielerin Lea Kohns und Juliane Ahlemeier über ihren Job plaudern. Lea Kohns ist seit neustem auch vermehrt in Hörspielen zu hören (Christoph Schwarz, Die Schatzjägerin) und spricht in GORDON BLACK 1 die Rolle der „Sue“. Für mich persönlich ist Lea Kohns die Stimmendeckung 2009, von der man hoffentlich noch viele Auftritte hören wird.
Und so konnten wir „Drei von der Tankstelle“ (Florian Hilleberg von Literra, Stephan Gewalt vom Zauberspiegel und ich) gemeinsam eine Menge interessanter Dinge aus Machern, Hörspielfans, Musikern, Sprechern und einfachen Besuchern heraus quetschen, welche uns auch teilweise nur rein persönlich interessierten. In lockerer Stimmung ging so manche relaxte Plauderei über die Bühne und die Diskussionsrunden wechselten ständig die Teilnehmer. Und auch körperlich gestärkt werden musste sich ab und an…
Als besonderes Schmankerl gab es nicht nur die erste Folge von GORDON BLACK zu erstehen, sondern auch zwei Specials: Zum einen das Buch mit den zusammengefassten Produktionsnotizen, welche auf dem Zauberspiegel veröffentlicht wurden. Zum zweiten eine limitierte Version der Folgen 1 bis 3 in einer einzigen Box – in einer Auflage von nur 50 Stück.
Alles in allem kann man diesen Abend, zumindest aus meiner rein subjektiven Sicht, als sehr gelungen und kommunikativ bezeichnen. Einzig ein Heizung wäre eine Verbesserung der Party gewesen – aber man kann nicht alles haben.
95% der Verabschiedungen lauteten „Wir sehen uns dann nächsten Samstag in Hamburg!“…
Stephan Gewalt, Lea Kohns und ich hatten die Ehre im Büro von Nocturna Entertainment unser Nachtlager aufschlagen zu können, denn in Neu-Eichenberg klappt man die Gehwege ab 18 Uhr bereits nach oben, wie auch die Zugverbindungen.
Und die alten Schlachtrosse ziehen von Dannen… 😉
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