Amelia Peabody sprengt alle Konventionen: Die mutige englische Lady reist nicht nur alleine nach Ägypten, um sich als Hobby-Archäologin und Detektivin zu versuchen, sondern setzt sich auch wirkungsvoll gegen eine erstaunlich lebendige Mumie zur Wehr, die ihr und ihrer Freundin Evelyn nach dem Leben trachtet…
Sprecher: Dagmar Heller
Gekürzte Lesung, 4 CD, Spielzeit: 300 Minuten
Amelia Peabody ist ihrer Zeit weit voraus. Unverheiratet und mit einem stattlichen Vermögen von über einer halben Million Pfund Sterling gesegnet, kann sie fast alles tun und lassen was sie will. Entgegen der damaligen Gepflogenheiten, zum Ende des neunzehnten Jahrhunderts, weigert sie sich zu heiraten oder gar sich in Röcke zu zwängen. Als ihr Vater, ein Ägyptologe, verstirbt, zieht es sie in das Land welches auch bereits ihren Vater so begeistert hat.
Doch auf dem Weg dorthin gilt es noch ein Leben zu retten. Evelyn Barton Forbes, das ist der Name der zu rettenden Person, wurde gerade Opfer eines Mitgiftjägers, oder besser: sie sollte eines werden. Doch als sich die bevorstehende Erbschaft in Luft auflöste, machte sich der ausgesuchte Ehemann aus dem Staub. Evelyn ist am Boden zerstört und Amelia beschließt sich ihrer anzunehmen. Zusammen reisen sie nach Kairo. Als die beiden Damen die Pyramiden von Gizeh besuchen, treffen sie auf die Brüder Emerson, Radcliffe Emerson und Walther Emerson. Walther ist Feuer und Flamme für Evelyn und verliebt sich in sie, was nicht verwunderlich ist da sich die beiden schon kennen.
Nach ein paar kurzen Episoden in Kairo machen sich die Damen, in Begleitung der Brüder, auf nach Amara. Dort gehen die Abenteuer erst so richtig los. Zum einen gilt es Alberto, den Mitgiftjäger, los zu werden und eine Mumie macht einen nächtlichen Besuch an Amelias Bett. Auch sind die Zustände der Ausgrabungen dort nicht gerade die besten. Die Arbeiter, wie auch einfache Touristen, nehmen das was sie finden mit sich und machen es zu barer Münze. Dies gilt es zu verhindern und der Wissenschaft zu ihrem Recht zu verhelfen. Ebenfalls gilt es aufzuklären was es mit der rätselhaften Mumiengestalt auf sich hat.
Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive erzählt. Amelia schildert ihre Gefühlswelt und die Eindrücke während ihres ersten Ägypten-Abenteuers recht bildhaft. Die Gesellschaftstrukturen der damaligen Zeit finden bei ihr jedoch nur bedingt Anwendung. Das eine Frau damals zwischen Wohlstand und Armut nur wählen konnte wenn sie sich den richtigen Mann aussuchte kommt gut heraus und bietet ein Menge an interessantem Hörspaß. Romantik wird hier genau so groß geschrieben wie Spannung und Humor – doch alles auf „very british“.
Und genau so „very britsih“ liest Dagmar Heller die Geschichte auch vor. Ihre Stimme ist stets etwas unterkühlt und ab und an gerät sie auch in eine gewisse Distanziertheit, was aber sehr gut zum Geschehen passt. Dagmar Heller interpretiert „Amelia Peabody“ stimmlich so wie man sie sich auch vorstellen würde – britisch, vom Haaransatz bis hin zu den zu engen Wüstenstiefeln.
„Im Schatten des Todes“ wurde 1975 verfasst und ist der erste Roman einer Serie um die recht resolute Hobbydetektivin in der bisher 19 Romane auf deutsch erschienen sind. Alle spielen im Ägypten des vorigen Jahrhunderts.
Wer Miss Marple mag, wird diese Geschichte lieben. Wer dann auch noch gerne die Miss einmal in Ägypten erlebt hätte, kommt hier vollends auf seine Kosten…
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