04 – Die Rache

Fowl-4

In der Argon Klinik in Haven City (Erdland) machen es die Wachen den Brill-Brüdern nicht besonders schwer, den Körper Opal Kobois gegen einen perfekten Klon auszutauchen. Die Polizisten vor der Tür des Krankenzimmers sind schon seit langem reduziert, denn die Gefahr, die früher von der Wichtelin ausging, scheint gebannt, seit Opal in ein ewiges Koma gefallen ist. Aber Opal ist gar nicht ins Koma gefallen, sie hat den Schlafzustand selbst erzeugt. Und ewig wird ihr Schlaf auch nicht sein: In früher Jugend war Opal Schülerin von Gola Schween, dem Guru des Reinigungskomas, der sie in der Kunst des Schlafens zum Zweck des Nachdenkens unterwies. Und so hat die Wichtelin bereits einen perfekten Racheplan im Gepäck, als die Brill-Brüder die Wachen betäuben, um ihre Herrin zu befreien …

Sprecher: Rufus Beck

Gekürzte Lesung, 5 CD, Spielzeit: 374 Minuten

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Wieder muss Artemis sich, zusammen mit seiner mehrfachen Weggefährtin Holly Short, auf die Jagd nach Bösewichtern begeben und das wo er doch selbst nicht gerade eine besonders tugendhafte Erscheinung ist. Dachte ich mir – doch hier änderten sich ein paar Dinge von denen ich nicht so ganz sagen kann ob es mir gefällt oder nicht. Artemis war für mich bisher immer eher eine Art von Bösewicht, da sein Aktivitäten ja ausschließlich dem eigenen Wohl dienten und er auch über Leichen ging – doch dies ändert sich hier ein wenig.

Artemis wirkt in diesem Hörbuch teilweise freundlich, ja sogar selbstlos. Solche positiv menschlichen Regungen waren bei ihm bisher nicht zu bemerken und ich frage mich ob Eoin Colfer seine Schöpfung in Richtung „relativer Gutmensch“ ausweiten will um so auch die Leser/Hörer zu bekommen die mit einer recht zwielichtigen Hauptperson nichts anfangen können. Oder es spielen Überlegungen mit die dem Jugendschutz zuträglicher wären, da die Romane ja eher immer brutaler wurden und „Gewalt zum Zweck der Mittel“ kein große Ausnahme mehr darstellte.

Doch ansonsten ist alles beim Alten geblieben. Relativ viel Action und eine Menge Einsatz von technischen Spielereien, machen die Geschichte kurzweilig und spannend. Was aber zu 95% der Verdienst von Rufs Beck ist. Auch wenn nicht mehr ganz so viel Ironie und Witz in dieser Geschichte vorherrschen mögen, so schafft er es trotzdem durch seine bunte Interpretation der Charaktere nicht alles so bierernst wirken zu lassen wie es vielleicht beim Lesen des Buches hätte wirken können. Seine Stimmakrobatik und sein Einfühlungsvermögen in die absurdesten Kreaturen machen auch aus dem vierten Teil ein Hörerlebnis wie man es nur selten erlebt.

Nicht nur Zauberlehrlinge können spannend vertont werden, es geht auch mit jugendlichen Gentlemanverbrechern…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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