00 – Die Weite des Himmels

Clan-der-Otori-00

Der junge Shigeru, von Geburt an durch seine Erziehung auf seine Rolle als Clanführer vorbereitet, erkennt schnell, dass dem Mittleren Land grosse Gefahr droht – durch Verrat innerhalb des Clans ebenso wie durch Iida Sadamu von den Tohan. Shigeru muss die Gefahren des Krieges und der Liebe kennenlernen und muss sich bald allein auf seine Klugheit, seine Tapferkeit und sein gutes Herz verlassen. Diese bewahren ihn zwar nicht vor schrecklichen Verlusten und Niederlagen, aber sie helfen ihm doch, mit Anstand und Würde die Unbilden des Schicksals zu ertragen.

Sprecher: Ulrike Grote, Heikko Deutschmann

Gekürzte Lesung, 8 CD, Spielzeit: 603 Minuten

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Eigentlich ist diese Geschichte als letzte in der Reihenfolge der „Otori“-Romane erschienen, doch stellt sie eine Prequel dar, also die Vorgeschichte der darauf folgenden 4 Bände. So machte es für mich auch nicht wirklich Sinn dieses Hörbuch als letztes zu hören, sondern damit die Saga zu beginnen.

Die Autorin Lian Herne ist eine Spezialistin für Japan und dessen Geschichte. Da sie das Land mehrfach bereist und erforscht hatte, ist diese Geschichte sehr lebendig geworden und man spürt die Liebe zum Detail in jedem Satz.

Die Geschichte des jungen Shigeru zeigt ein Leben wie es damals in Japan für die herrschende Klasse üblich war. Schon seit der Geburt steht fest wie sich sein Leben wird entwickeln müssen und welche Verantwortung er nach dem Tode seines Vaters wird auf sich nehmen müssen.

Doch wird dies alles nicht in unverständlichen Verwirrspielen ausgewalzt. Lian Herne versteht es gekonnt die Verhaltensweisen und Bräuche der damaligen Zeit für den heutigen Zuhörer verständlich zu transportieren. Zwar bedient sie sich einer sehr anspruchsvollen Sprache, denn mit „Ey, du“ redete man sich damals nicht wirklich an, und doch ist dies nicht anstrengend zu verfolgen.

So kann man denn hier gespannt sein wie sich alles weiter entwickeln wird, denn dies ist nur die wegweisende Vorgeschichte der richtigen Handlung und auch nur zur Ergänzung gedacht. Doch ist bereits diese packend unterhaltend für Zuhörer, welche sich gerne auch einmal einen anderen Kulturkreis in etwas anspruchvollerem Infotainmentgewand gefallen lassen.

Ulrike Grote und Heikko Deutschmann schaffen es gekonnt ihre Stimmen so einzusetzen das man über die kompletten 8 CD hinweg zu keiner Zeit Längen entdeckt oder gar Desinteresse entwickelt. Beide Timbres sind perfekt aufeinander abgestimmt und so bekommt das Gesicht des alten Japan akustisch nachvollziehbare Konturen.

Geschichte erklärt auf hohem Niveau…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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